weiß blau In Füssen
"Füssen – Mon amour". Ob Bayerns König Ludwig II. jemals einen solchen Ausspruch getan hat? Ob er von Neuschwanstein aus öfter mal mit romantischem Blick Richtung Füssen geschaut hat? Wir wissen es nicht. Sicher ist, dass Füssen schon auf Grund seiner schönen Lage zwischen Königsschlössern, Naturseen und Bergen zum Schwärmen bringen kann. Und auch das Stadtbild mit Kloster, Schloss und schönen Kirchen braucht sich nicht zu verstecken.
Nochmals eine ganz eigene Welt in dieser opulenten Umgebung sind die Kunsthallen am Lech. Räume, die "atmen", im besten Sinne des Wortes. Wohlfühlorte, in denen unter anderem der Maler Peter Jente seine "Wolkenkuckucksheime" und anderes auf die Leinwand zaubert. Und darüber mit Moderatorin Annett Segerer spricht. Nebenan schlägt die Bildhauerin Julia Hiemer weibliche Figuren aus rohem Holz heraus, der Kunstschmied Fadil Babic macht stilvolle Wetterhähne. Die Gewandmeisterin Claudia Krämer schneidert, individuell und auch für Theateraufführungen.
Die Kunsthallen am Lech. Jenem ungebändigten Gebirgsfluss, der nördlich von Füssen dann ziemlich schnell domestiziert ist. Der Lechfall bei Füssen ist eine kleine, feine Attraktion für Einheimische und Touristen. Dort findet Wolfgang Binder ein Metallschild mit der Aufschrift "Verschönerungsverein", das ihn zu Gedanken rund um die Schönheit von Natur und Mensch inspiriert.
Inspiration strahlen auch der Geigenbaumeister Pierre Chaubert und der Zupfinstrumentenbaumeister Urs Langenbacher aus. In ihrer Werkstatt direkt unter dem Dach eines mehrstöckigen Hauses in der Füssener Innenstadt bauen sie Lauten und Geigen. Anknüpfend an eine seit Jahrhunderten in Füssen bestehende Handwerkstradition. Auch das Uhrmacherhandwerk ist in Füssen lange vertraut, im Jahr 1463 schon ist die erste öffentliche Uhr erwähnt. 30 Jahre noch bevor Kolumbus aufbrach um am Ende Amerika zu entdecken. Das hat schon eine Dimension. Zumal auch heute ein ambitionierter Uhrmacher seiner Leidenschaft in Füssen fröhnt.
Tanz ist auch ein zentrales Füssener Kulturthema. Sicher auch zu anderen Zeiten, aber vor allem in den Jahren, in denen Kaiser Maximilian regelmäßig in Füssen Hof hielt, benötigte man reichlich Tanz und Musik, der Hof wollte selbstverständlich unterhalten werden. Nun ist das viele Jahrhunderte her, aber auch heute gibt es in Füssen hochklassigen Tanz. Renaissance-Tanz, aufgeführt vom "Füssener Consort", inklusiver passender Live-Musik.
Nach all den schon genannten kulturellen Höhepunkten in Füssen ist es zum Schluss noch höchste Zeit für einen Stadtrundgang. Bei dem wir neben all dem Sehenswerten wie Kloster Sankt Mang, Füssener Totentanz und anderem auch auf das Humorös-augenzwinkernde eingehen. Etwa auf die bis heute verschiedenen Sichtweisen unterliegende Frage, was die drei Beine im Füssener Wappen letztlich signalisieren (ist ein Bein gar in Wirklichkeit ein Eishockeyschläger?). Und der "Kini"? Nichts gegen den, aber wir hatten nur 30 Minuten Sendezeit, und da war jede Minute ganz schnell für Füssen und seine Schönheit und Kultur verwendet. Neuschwanstein war ja schon oft genug im Fernsehen. "Füssen – Mon amour".