weiß blau In Pocking
Pocking war schon früher eine Reise wert, 1961 machte hier das erste Kaufhaus Niederbayerns auf. Und auch heute gibt es gute Gründe, Pocking zu besuchen. Die Stadt selbst hat schöne Ecken und man ist nah zum niederbayerischen Bäderdreieck, schnell in Passau und im Bayerischen Wald und auch ein Besuch in schönen österreichischen Städten wie Schärding ist sicher eine gute Idee. "weiss blau – Kultur in den Regionen Bayerns". Dieses Mal 30 Sendeminuten über das Kulturleben in und um Pocking.
Mit einer Moderatorin, die in Kleidung und Outfit einem "Bond Girl" schon recht nahe kommt. Der Grund hierfür hat auch mit Pocking zu tun. Im früher eigenständigen Hartkirchen befindet sich Deutschlands größtes Toyota-Museum.
Von einem Privatsammler betrieben steht dort unter mehr als hundert Toyotas auch das Auto, das im James Bond-Film "Man lebt nur zweimal" die Hauptrolle spielte. 1967 kam dieser Film in die Kinos. Da war Niederbayerns erstes Kaufhaus schon sechs Jahre geöffnet. Das Schöne: In dem Gebäude kann man auch heute noch einkaufen. Ein echter Klassiker so gesehen. Und über diese und andere Klassiker, etwa den VW-Käfer, macht sich Wolfgang Binder in der Sendung seine "Gedanken".
Ins Nachdenken vertieft ist auch Margit Orlogi. Die Pockinger Bildhauerin liebt das Material Stein, arbeitet zudem mit lackierten Oberflächen. Und ist ohnehin ein vielseitiger und sehr interessanter Mensch, erst sehr spät in ihrem Leben konnte sie sich ganz der Kunst widmen. Ein weiterer Künstler von großem Format ist Dominik Dengl. Vor rund 60 Jahren in Rotthalmünster auf die Welt gekommen, in Malching aufgewachsen, hat er bis heute viele bedeutende Skulpturen im öffentlichen Raum geschaffen. So auch die wälzende Stute auf dem Pockinger Kirchplatz. Das auf dem Rücken liegende Pferd war zunächst teils umstritten (hat es Bauchweh?), inzwischen hat es sich aber längst zu einem Wahrzeichen Pockings entwickelt. Und liegt auf dem Rücken, weil es sich rundherum wohlfühlt.
Pocking, auch Heimat vieler behinderter Menschen. Die gemeinsam mit Nichtbehinderten viel Kultur auf die Beine stellen - Theater, die Zeitschrift "Narrisch guat", eine Band namens "Blues Brothers". Ausführlich in der Sendung. Literatur ist ebenso ein ordentlich großes Thema im Kulturleben Pockings. Die Geschichte vom "Stier von Pocking" kennt man auch außerhalb der Stadt. Vermutlich, weil sie so humorvoll ist. Ein Münchner Journalist, der – liebesblind – um ein Haar einen Stier für tausend Mark ersteigert. Muss man erst einmal schaffen. Andererseits kann eine fesche Niederbayerin natürlich jedem Mann den Kopf verdrehen.
Und – auch das wissen die meisten von uns – nicht gar so weit von Pocking ist der Papst zuhause. Nein, nicht den pensionierten Papst Benedikt XVI. meinen wir hier, nach Marktl am Inn sind es doch fast 50 Kilometer. Vielmehr stellen wir den hoffentlich noch lange aktiven "niederbayerischen Literaturpapst", Herrn Dr. Hans Göttler, vor. Sein Engagement für regionale Literatur von Rang kann man nicht genug anerkennen – genau das, was wir auch mit dem Fernsehformat "weiss blau" seit nunmehr sieben Jahren tun – die Kultur in Bayerns Regionen wertschätzen. Schließlich lebt man nur zweimal, siehe oben, das muss man ja was Vernünftiges damit anfangen.