weiß blau An Großer und Kleiner Laaber
"Laaber" kommt von "labern", also vom vielen Reden, Plaudern, geschwätzig sein. So würde man sich das als Laie wohl zusammenreimen. Kann der Name von nach dem ersten Eindruck vollkommen still in beschaulicher bayerischer Landschaft vor sich hinfließenden zwei Flüssen – "Große Laaber" und "Kleine Laaber" – wirklich mit "geschwätzig" zu tun haben?
Ja, ziemlich konkret sogar. Wie der Namenforscher Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein in seinem "Lexikon bayerischer Ortsnamen" beschreibt, lässt sich "Laaber" tatsächlich auf das keltische Wort "labara" zurückführen. Und das heißt: "die Schwatzende, rauschend". 30 Minuten über Kultur und Kulturmenschen entlang der beiden "Laaber" – Flüsse sehen Sie heute bei uns.
"Only farmers" soll der weltbekannte New Yorker "Pop Art"-Künstler James Rizzi trocken und durchaus nicht böse gemeint gesagt haben, als er in seinem Leben zum ersten Mal die Galerie von Brigitte Zettl in Oberlindhardt bei Mallersdorf besuchte. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, Rizzi kam immer wieder, ist längst mit Brigitte Zettl befreundet. Und deren Galerie in dem Ortsteil der niederbayerischen Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg ist eine der drei wichtigsten in Deutschland befindlichen Galerien für Kunst von James Rizzi. Die anderen beiden sind übrigens in Hamburg sowie in Wiesbaden zu finden.
An der kleinen Laaber
Fassbinder und ein Radiomuseum, beides hat Tradition und auch Gegenwart in der 7.600-Einwohner-Gemeinde Rottenburg an der Laaber (Landkreis Landshut). Den Beruf des Fassbinders gab es früher oft in Rottenburg und Umgebung, ganz einfach deshalb, weil es hier viele Brauereien gab, und die brauchten Fässer. Heute wird das Kulturerbe des Fassbinder-Handwerks auf zwei Weisen lebendig gehalten. Zum einen durch regelmäßig aufgeführte Schäfflertänze, zum anderen durch das "Binder-Pehr-Haus" genannte Museum, in dem eine original erhaltene Fassbinderwerkstatt zu sehen ist.
Das zweite Rottenburger Museum, das wir Ihnen in unserer Sendung vorstellen, ist das Radiomuseum. Anders als beim Fassbindermuseum ist es nicht so, dass Rottenburg früher eine irgendwie geartete engere Beziehung zum Radio oder seiner Geschichte gehabt hätte. Bevor eine Gruppe von "Radiofans" vor einigen Jahren die "Radiofreunde Rottenburg" gründeten. Und heute steht mitten in Rottenburg ein Museum, das einen sehr guten Überblick über die Kulturgeschichte und die Technikgeschichte des Radios bietet.
"Ich bin schon häufig in München, aber ich bin jedes Mal froh, wenn ich wieder hier bin", sagt der Bildhauer Alfred Kainz. Geboren in Mallersdorf, einem Ort an der "Kleinen Laaber". Kainz ist heimatverbunden, hat zudem auch pragmatische Gründe, warum er seine Werkstätten und sein Atelier lieber in seinem vergleichsweise kleinen Heimatort Mallersdorf als in der Großstadt stehen hat: Er braucht viel Platz, und den kann er sich auf dem Land leisten, weil dort die Kosten günstiger sind als in der Stadt. Die Skulpturen von Kainz stehen teils in seiner Heimatregion, teils aber auch in der Großstadt. So stammen neben vielen anderen Werken der Brunnen vor dem Mallersdorfer Rathaus, der Hopfenbrunnen in Langquaid, und auch eine Apfelskulptur in der Münchner Kochschule von Alfons Schuhbeck von Alfred Kainz.
"Am Anfang gibt es nur einen Gedanken: wer ermordet wen und warum tut er das?", antwortet die Krimiautorin Karoline Eisenschenk auf die Frage, ob sie beim Schreiben von Anfang an eine komplette Story im Kopf habe. Drei Kriminalromane hat die studierte Anglistin inzwischen veröffentlicht. Alle spielen sie in Eisenschenks Lieblingsland, in England, und sind erschienen unter dem Künstlernamen "Katelyn Edwards". "Katelyn" alias "Karoline" ist in der 6.600-Einwohner-Stadt Geiselhöring aufgewachsen. In ihrer niederbayerischen Heimat spielt jetzt erstmals auch einer ihrer Kriminalromane. Sie schreibt gerade daran und für unsere Dreharbeiten haben wir Eisenschenk in Greißing getroffen. Eben weil dieser Ortsteil von Geiselhöring eine Rolle in Eisenschenks Niederbayernkrimi spielt.
Annett Segerer und Alfred Kainz in der Bildhauerwerkstatt von Alfred Kainz in Mallersdorf.
"Fix und fertig" ist der Bildhauer Manfred Heller nach eigener Aussage oft, so viel körperliche Kraft kostet ihn seine künstlerische Arbeit. Rohes Eisen schmiedet Heller zu Skulpturen. "Michelangelo hat einmal gesagt: 'es muss alles leicht aussehen'. Aber es ist schon eine schwere Arbeit.", so Heller. An einer großen Figur arbeitet der aus Baden-Württemberg stammende Wahl-Straubinger gerne zwei bis drei Monate.
Haindling besteht nicht nur aus einer Person, gemeint wäre dann der unter dem Künstlernamen "Haindling" bekannte Musiker Hans-Jürgen Buchner. Es gibt neben Buchner auch noch andere Kultur in dem Geiselhöringer Ortsteil namens Haindling. Orte der Kultur sind ein ehemaliger Eiskeller (früher wurde dort Bier eisgekühlt gelagert) sowie eine ehemalige Schule, gleich neben dem Eiskeller zu finden. Von einem spanischen Liederabend über Malen für Kinder, einen Seniorentreff, bis hin zu Kunstausstellungen und Lesungen – vielfältig ist das Kulturangebot in Haindling.