Gedanken zum Lauf der Zeit Mit Äbtissin M. Petra Articus OCist
Früher war alles besser – das behaupten Menschen seit Generationen. Was ist dran an dieser Vorstellung? M. Petra Articus OCist, Äbtissin der Landshuter Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal, spürt der Sehnsucht nach dem Gestern nach und zeigt, warum es gut tut, Vergangenes loszulassen.
Wenn die "gute alte Zeit" beschworen wird, ist Äbtissin M. Petra Articus OCist oft skeptisch. Angesichts der aktuellen Entwicklungen überall in der Welt kann sie den Blick zurück zwar gut verstehen, hält ihn jedoch in vielen Bereichen für wenig hilfreich.
Bei der Suche nach Antworten auf die Fragen und Probleme der Gegenwart braucht es nach Ansicht der Ordensfrau Menschen, die Vergangenes gut loslassen können, die sich dem Heute stellen und um eine Perspektive für die Zukunft wissen.
Denkanstöße in der Bibel
Um die Welt, die Zeit und das Leben besser verstehen und mit ihnen umgehen zu können, hilft Äbtissin M. Petra ein Blick in die Bibel. Dort findet sie die Grundlagen für eine wirklich "gute Zeit" sowie Denkanstöße und Erkenntnisse darüber, wie diese gelingen kann.
Wo immer Frauen und Männer Gott spiegeln und nicht Gott spielen, ist das Paradies in Reichweite. Ansonsten drohen Durcheinander und Chaos über alle Zeiten hinweg.
Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150
Äbtissin M. Petra Articus
1999 wurde M. Petra Articus zur 43. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut gewählt. Petra Articus wurde in Husum geboren und wuchs in Niederbayern auf. In Deggendorf besuchte sie die Schule der Englischen Fräulein.
Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Ausbildung zur Kindergärtnerin in der Abtei Seligenthal in Landshut und wirkte anschließend im dortigen Internat als Erzieherin. 1969 trat Petra Articus in das Kloster ein. Mehr als 25 Jahre unterrichtete sie in Seligenthal.
Viele der 43 Schwestern dort sind als Lehrerinnen und Erzieherinnen in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen der Schulstiftung Seligenthal tätig.
Ende 2000 durch die Abtei unter Leitung von Äbtissin Petra gegründet, hat diese Stiftung die Trägerschaft für einen Kindergarten, eine private Grundschule mit Hort, ein Gymnasium mit Ganztagsbetreuung, eine Wirtschaftsschule und eine Fachakademie für Sozialpädagogik.
2004 wurde mit der Generalsanierung der Klosteranlage begonnen. Für ihr soziales und pädagogisches Engagement sowie für die Generalsanierung wurde Äbtissin Petra 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2013 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden, den höchsten Orden des Freistaats.
Kontakt:
Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal
Bismarckplatz 14
84034 Landshut
Der Orden
Die Zisterzienser sind ein kontemplativer Orden, der durch Reformen aus dem Benediktinerorden hervorgegangen ist. Gegründet wurde er im Jahr 1098 in Frankreich. Die Zisterzienser waren der erste zentral organisierte Orden der Christenheit. Ihr Name leitet sich vom Ursprungskloster Cîteaux ab. Die Mönche und Nonnen leben nach der Regel des heiligen Benedikt.
Ihr Leben ruht auf zwei Säulen: auf Gebet und Arbeit. Einer der bedeutendsten Vertreter des Ordens war der heilige Bernhard von Clairvaux. Er sorgte für die Ausbreitung der Zisterzienser in ganz Europa. Heute gibt es weltweit rund 2300 Zisterzienser in 159 Klöstern.