Zeit und Ewigkeit Gedanken zum Fest Mariä Himmelfahrt mit Bischof Bertram Meier
Was haben eine Parfümerie in Augsburg und das Marienmünster in Dießen am Ammersee gemeinsam? – Beides sind Orte, an denen der Augsburger Bischof Bertram Meier neue Duftnoten entdeckt, die ihm helfen, der Bedeutung des Festes Mariä Himmelfahrt auf den Grund zu gehen.
Düfte spielen eine wichtige Rolle im Zusammenleben der Menschen. Die einen riechen den Duft der großen weiten Welt, andere einen Hauch von Freiheit. Bertram Meier ist überzeugt davon, dass gute Düfte sogar himmlische Sphären erschließen können.
Belebender "Spirit of Life"
Wie edle Parfums die Atmosphäre eines Raumes verzaubern und besondere Duftnoten die Erinnerung an bestimmte Personen oder Situationen wachrufen können, so bekommen für den Augsburger Bischof Ostern und der Glaube an die Auferstehung der Toten am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel eine dauerhaft belebende Note: "An Mariä Himmelfahrt liegt ein göttlicher Duft in der Luft", sagt er. "Es riecht nach dem ‚Spirit of Life‘, nach Leben in Fülle."
Aufatmen in Gottes Nähe
Damit der "Riecher für Gott" und seine verwandelnde Kraft im Alltag nicht abstumpft, lohnt es sich, einigen seiner kreativen und paradiesischen Duftvariationen immer wieder nachzuspüren. Für Bischof Bertram Meier gehört es zum Kern der christlichen Botschaft, dafür zu sorgen, dass Gottes Duftnote in der Welt wahrgenommen werden kann. Diese riecht nach neuem Leben, nach Ostern, nach Hoffnung und nach Zukunft. Wer den göttlichen Duft einatmet, darf aufatmen und bekommt eine Ahnung von dem, was alle erwartet, die sich nach Gottes Nähe sehnen.
Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150
Manuskript Format: PDF Größe: 266,16 KB
Bischof Dr. Bertram Meier
Als 62. Nachfolger des heiligen Bistumspatrons Ulrich wurde Bertram Meier am 6. Juni 2020 durch den Münchner Kardinal Reinhard Marx zum Bischof von Augsburg geweiht. 1960 in Buchloe geboren und in einem konfessionsverbindenden Elternhaus in Kaufering aufgewachsen, studierte er von 1978 bis 1980 Theologie und Philosophie an der Universität Augsburg und von 1980 bis 1986 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er am 10. Oktober 1985 durch den Wiener Kardinal Franz König die Priesterweihe empfing.
1989 wurde Meier an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom mit einer Dissertation über das Kirchenverständnis des Pastoraltheologen und Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer zum Doktor der Theologie promoviert. Einem Jahr als Kaplan in Neu-Ulm folgte 1990 eine Ausbildung an der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom.
Von 1991 bis 1996 war Bertram Meier als Geistlicher in der Diözese Augsburger tätig – unter anderem als Stadtpfarrer, Dekan und Regionaldekan in Neu-Ulm. 1996 für die Tätigkeit am Vatikanischen Staatssekretariat freigestellt, leitete er dort bis 2001 die deutschsprachige Abteilung. Gleichzeitig war er stellvertretender Rektor am Priesterkolleg Campo Santo Teutonico und Dozent für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2002 bekleidete Meier zahlreiche herausragende Positionen auf Diözesan-, Landes- und Bundesebene. Sein besonderes Engagement galt dabei der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den christlichen Religionen und dem interreligiösen Dialog.
Nach der Emeritierung von Bischof Konrad Zdarsa 2019 bis zu seiner Bischofsweihe 2020 leitete Bertram Meier das Bistum Augsburg als Diözesanadministrator. Er ist Mitglied der Ökumenekommission und der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz sowie Bischöflicher Delegierter für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und vertritt die Deutsche Bischofskonferenz beim Runden Tisch der Religionen in Deutschland.
Bischöfliches Ordinariat Augsburg
Fronhof 4
86152 Augsburg
info@bistum-augsburg.de
www.bistum-augsburg.de
Zum Drehort
Das Marienmünster in Dießen am Ammersee
Auf einer Anhöhe über dem Ammersee liegt das Marienmünster Mariä Himmelfahrt, die ehemalige Kirche des Augustiner-Chorherren-Stiftes und heutige Pfarrkirche. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von den besten Künstlern dieser Zeit erbaut und einheitlich ausgestattet, gilt der prachtvolle Sakralbau als eine der bedeutendsten Schöpfungen des Spätbarock – nicht nur im süddeutschen Raum, sondern weit darüber hinaus.
Das große Deckenfresko des Augsburger Kunstakademiedirektors Johann Georg Bergmüller im Langhaus zeigt die Kirchenpatronin Maria, umgeben von zahlreichen Heiligen, und Szenen aus der Geschichte des Chorherrenstiftes.
Auf dem versenkbaren Altarblatt des Hochaltars, geschaffen von dem Münchner Hofmaler Balthasar Augustin Albrecht, ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Dahinter öffnet sich ein einzigartiges „Theatrum Sacrum“: eine Mysterienbühne aus der Erbauungszeit der Kirche mit Darstellungen zu verschiedenen Festzeiten des Kirchenjahres.
An den Seitenwangen der Kirchenbänke stehen barocke Prozessionsstangen mit Heiligenfiguren in reichverzierten Rahmungen.