Neuer Streit mit der Türkei Deutsche Politiker weisen Erdogans Wahlwarnung zurück
Der türkische Präsident Erdogan mischt sich in den Bundestagswahlkampf ein. Er ruft "meine Landsleute" auf, nicht für CDU, SPD und Grüne zu stimmen. Deutsche Politiker reagieren erzürnt.
Laut SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat Erdogan "jedes Maß verloren". Außenminister Sigmar Gabriel spricht im Zeitungsinterview (Redaktionsnetzwerk Deutschland) von einem "bislang einmaligen Akt des Eingriffs in die Souveränität unseres Landes". Aus Sicht des CSU-Außenpolitikers Florian Hahn versucht Erdogan, nach der türkischen jetzt auch die deutsche Gesellschaft zu spalten: „Ich bin aber sicher, dass unsere türkischstämmigen Bürger keine Wahlempfehlung aus Ankara brauchen“, sagte Hahn dem Bayerischen Rundfunk.
Berlin mit neuer Türkei-Politik
Der türkische Staatsführer hatte "meine Landsleute" zum Wahlboykott aufgerufen. Sie sollten nicht für Christdemokraten, SPD und Grüne stimmen, denn sie seien "alle Feinde der Türkei". Stattdessen sollten die türkisch-stämmigen Wähler Parteien unterstützen, die der Türkei "nicht feindlich gesinnt sind". Welche er meint, lässt Erdogan indes offen. Auch Linke, FDP und AfD bewerten seine Politik jedenfalls kritisch.
Erdogans Aufruf richtet sich an gut eine Million Wähler. So viele Deutsche haben türkische Wurzeln. Sie sind traditionell eher links orientiert: Bei der Bundestagswahl 2013 haben fast zwei Drittel von ihnen SPD gewählt, für die Grünen stimmten 12 Prozent, für die Union nur sieben. Zugleich aber unterstützen die Deutsch-Türken Erdogan: Dessen AKP schneidet in Deutschland regelmäßig besser ab als in der Türkei.
Das Verhältnis zwischen Berlin und Ankara verschlechtert sich durch die Wahlempfehlung weiter. Aus türkischer Sicht unterstützt Deutschland Terroristen und Putschisten. Berlin rügt unter anderem die Inhaftierung mehrerer Deutscher in der Türkei. Die Bundesregierung richtet ihre Türkei-Politik derzeit neu aus.
Merkel: "Wir verbitten uns jede Art von Einmischung"
Am Abend hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Wort gemeldet und sich jegliche türkische Einmischung in den Bundestagswahlkampf verbeten. Alle deutschen Staatsbürger, auch die Deutsch-Türken hätten ein freies Wahlrecht, sagte Merkel auf einer CDU-Wahlveranstaltung in Herford. "Wir verbitten uns jede Art von Einmischung", sagte Merkel.
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eugen hermann, Sonntag, 20.August 2017, 18:35 Uhr
7. kritik von gabriel an erdogan
Ich bin der Meinung, dass herr erdogan deutlich über sein machtpotential hinausschreitet. Herr gabriel hat vollkommem recht, wenn er ihn in seine schranken weisst.
Herr erdogan zeigt diktatorische züge und will wahrscheinlich nur unser land spalten.
Er ist volksverhetzerisch und polemisch.
Die vielen türken, die in Deutschland leben brauchen starke, demokratische Strukturen in unserem land. Herr erdogan will seine Landsleute meiner Meinung nach nur aufhetzten gengen Herrn Gabriel.
Emma D., Samstag, 19.August 2017, 02:17 Uhr
6. Verständnis für das Anderssein der Anderen
Erdogan gehört zu den wenigen amtierenden Politikern, die ihre Versprechen halten. Er hat einst sogar eine Gefängnisstrafe auf sich genommen, weil er anstrebt, die Türkei neu zu islamisieren. In der Türkei hat Erdogan damit großen Erfolg; nur Besserwisser und Globalisten weigern sich, die Identität der Türken zu respektieren. Warum sollten sich Türken vom westlichen Zinssystem unter die Knute der Arbeitshetze zwingen lassen, wenn Mohammed den Zins verbietet, weil er zu unmenschlichen wirtschaftlichen Zwängen führt? Es bedeutet Krieg, sich ins Anderssein anderer Völker einzumischen. Die von Erdogan genannten Parteien tun dies aber und nörgeln an Erdogan und der Türkei herum. Das Türkentum ist eine teils kulturelle und teils biologische Angelegenheit, die sich durch Paragraphen und Staatsangehörigkeiten nicht ändern lässt. Die CSU ist christlich, die SPD macht Schulden, die Grünen haben eine extreme Sexualethik. Für gesittete Mohammedaner ist das verständlicherweise unannehmbar.
Ulrich, Freitag, 18.August 2017, 22:06 Uhr
5. Wahlwarnung
Das ist ein Aufruf, Deutschland von innen heraus zu destabilisieren. Die deutsche Staatsangehörigkeit sollte unbedingt zurückgenommen werden. Wehret den Anfängen.
Fatem, Freitag, 18.August 2017, 21:31 Uhr
4. Meine Landsleute.....!!??
Fuer dieses provokative "Maennchen" vom Bosporus nur ein kurzer Kommentar - DUMMSCHWAETZER ..........
Gerhard, Freitag, 18.August 2017, 21:02 Uhr
3. Erdogan antwortet auf Einmischung mit Einmischung.
Also 1:1, es gibt nichts zu meckern.
Antwort von wm, Samstag, 19.August, 09:13 Uhr
@Gerhart
Absolut zutreffend!
Gruß