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Direktor Institut für Zeitgeschichte München-Berlin Wirsching, Andreas

Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Historiker und seit 2011 Direktor des Instituts für Zeitgeschichte. Das Institut für Zeitgeschichte wurde 1949 gegründet, zunächst um die Geschichte des Nationalsozialismus zu erforschen, heute erstreckt sich die Tätigkeit auch auf die Nachkriegsgeschichte der beiden deutschen Staaten.

Stand: 16.05.2012 | Archiv

Andreas Wirsching zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Ich glaube, dass die Aufgabe des Historikers u. a. auch darin besteht, offene Situationen herauszuarbeiten und eben nicht einem reinen Determinismus das Wort zu reden. Das ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil wir selbst als Akteure eben nicht einfach Gefangene einer vorgegebenen, gesetzmäßigen Entwicklung sind. Daher ist es wichtig, dass Historiker – und das ist ja z. B. für die sogenannte Machtergreifung Hitlers geschehen – deutlich machen, wo da die offenen Situationen waren, wo es Alternativen gegeben hat, wo in der deutschen Geschichte Alternativpotenziale lagen, wo es zu kurz Gekommenes gab, das dann später neue Chancen bekam, zur Geltung zu kommen. Das alles sind wichtige Fragen. Trotzdem muss man natürlich Entscheidungen, die gefallen sind, auch historisch erklären können. Diese Erklärung fällt in der Geschichtswissenschaft aber meistens sehr komplex aus: Es gibt da meistens keine einfachen Antworten, sondern nur differenzierte und komplexe Antworten."

Andreas Wirsching

Zur Person

  • Geboren
  • 19. Mai 1959 in Heidelberg
  • Ausbildung
  • 1977–1984 Studium Geschichte und evangelische Theologie in Berlin und Erlangen
  • 1988 Promotion an der Universität Erlangen
  • Beruf
  • Historiker

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1985–1996 Wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter an der Universität Erlangen, am Deutschen Historischen Institut in Paris und am Institut für Zeitgeschichte in München
  • 1995 Habilitation an der Universität Regensburg
  • 1996–1998 Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen
  • 1998–2011 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg
  • Seit 2011 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs München

Veröffentlichungen

  • Der Preis der Freiheit, München: Beck, 2012.
  • Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, 3. Auflage, München: Beck, 2011.
  • (Hrsg.) Das Jahr 1933, Göttingen: Wallstein, 2009.
  • Die Weimarer Republik, 2., erweiterte Auflage, München: Oldenbourg, 2008.
  • (Hrsg.) Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie, München: Oldenbourg, 2007.
  • Abschied vom Provisorium, München: DVA, 2006.
  • Agrarischer Protest und Krise der Familie, Wiesbaden: VS, 2004.
  • Frankreich – Daten, Fakten, Dokumente (zusammen mit Stefan Grüner), Tübingen: Francke, 2003.
  • Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg?, München: Oldenbourg, 1998.
  • Parlament und Volkes Stimme, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1990.

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