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Historiker und Publizist Baring, Arnulf

Prof. Dr. Arnulf Baring war Professor für Zeitgeschichte und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Ein Schwerpunkt seiner Publikationen sind die Wendepunkte der deutschen Geschichte.

Stand: 12.08.2013 | Archiv

Arnulf Baring | Bild: BR

"Wissen Sie, das Angenehme in der Wissenschaft ist ja: Wenn man älter wird – anders als im Journalismus –, muss man nicht immer etwas produzieren. Solange man in den Medien tätig ist, ist man hingegen pausenlos am Produzieren. Das muss man in der Wissenschaft nicht. Ich würde sogar sagen, dass die meisten Wissenschaftler irgendwann am Anfang etwas Großes publiziert haben – ihre Doktorarbeit oder ihre Habilitation und zusätzlich vielleicht noch ein paar Buch- und Zeitschriftenbeiträge. Aber nachher ist das, was sie dann noch produzieren, nicht mehr sehr bedeutend. Das macht aber nichts aus. Gut, das wird zwar gewünscht, aber es kommt eben schon auch darauf an, wie man als Lehrer ist. Und alleine schon als Hochschullehrer hat man ja genügend zu tun bei den vielen Studenten, die man hat, und bei der geringen Zeit, die das Leben so bietet. Ich bin freilich gerne im Journalismus gewesen und später, als die Universitäten so zänkisch und unter dem Einfluss der 68er sehr ungemütlich wurden – es gab damals viele Störungen und viel Ärger –, habe ich mich oft gefragt, ob ich doch im Journalismus hätte bleiben sollen. Ich bin, wenn ich so zurückblicke, wohl in vielerlei Hinsicht jemand, der sich durchaus fragt, ob die Wissenschaft eigentlich das gewesen ist, was einen erfüllt hat und ob man nicht doch eher im Journalismus hätte bleiben sollen."

Arnulf Baring

Zur Person

  • Geboren
  • 8. Mai 1932 in Dresden
  • Schule
  • Gymnasium in Berlin
  • Ausbildung
  • Jurastudium an den Universitäten Hamburg, Berlin, Freiburg und New York
  • Juristische Staatsprüfungen
  • Promotion zum Dr. jur.
  • Beruf
  • Historiker und Publizist

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Historiker
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1962-1964 Redaktionsmitglied des Westdeutschen Rundfunks in Köln
  • 1964-1965 Forschungsauftrag über die Anfänge der Ära Konrad Adenauer
  • 1966-1968 wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin
  • 1968-1969 Research Associate am Center for International Affairs der Harvard University
  • 1969-1976 Professor für Politikwissenschaft, Theorie und vergleichende Geschichte an der Freien Universität Berlin
  • 1976-1998 Professor für Zeitgeschichte und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin

Veröffentlichungen

  • Schluss mit dem Ausverkauf. Den traurigen Niedergang der Union, ihre bedingungslose Kapitulation vor dem verwirrten Zeitgeist und den allgemeinen Verfall unserer Parteiendemokratie erörtern, obwohl sie niemand darum gebeten hat (zusammen mit Josef Kraus, Mechthild Löhr, Jörg Schönbohm), Berlin: Landt, 2011.
  • Deutschland gehört nicht nur den Deutschen. Rückblick und Ausblick, Stuttgart / Leipzig: Hohenheim, 2007.
  • Kanzler, Krisen, Koalitionen (zusammen mit Gregor Schöllgen), Berlin: Siedler, 2002.
  • Es lebe die Republik, es lebe Deutschland! Stationen demokratischer Erneuerung 1949-1999, Stuttgart: DVA, 1999.
  • Scheitert Deutschland? Der schwierige Abschied von unseren Wunschwelten (in Zusammenarbeit mit Dominik Geppert), Stuttgart: DVA, 1997.
  • Deutschland, was nun? Ein Gepräch mit Dirk Rumberg und Wolf Jobst Siedler, Berlin: Siedler, 1991.
  • Unser neuer Größenwahn. Deutschland zwischen Ost und West (in Zusammenarbeit mit Volker Zastrow), 3. Auflage, Stuttgart: DVA, 1989.
  • Der 17. Juni 1953, 2. Auflage, Stuttgart: DVA, 1983.
  • Machtwechsel. Die Ära Brandt-Scheel (in Zusammenarbeit mit Manfred Görtemaker), 2. Auflage, Stuttgart: DVA, 1982.
  • Im Anfang war Adenauer. Die Entstehung der Kanzlerdemokratie, 2. Auflage, München: dtv, 1982.

Erstsendung: 9.5.2013


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