"Wenn ich mir das Schicksal meines Großvaters und meines Vaters anschaue, mit dieser ganzen Tragik, mit der sie wirklich von einer Umwälzung in die andere gefallen sind – denn es wurde ihnen ja immer wieder alles zerschlagen, was sie aufzubauen versucht hatten –, dann kann ich nur sagen, dass ich in eine glückliche Generation hineingeboren bin. Es herrscht Frieden im Land, seit ich mich erinnern kann, es herrscht Freiheit im Land, die nie infrage gestellt war und es gab eigentlich bis heute ständiges Wachsen, ständigen Aufbau. Die Sorgen, die es daneben gab und die ich schon erwähnt habe wie Kalter Krieg, Wettrüsten usw., waren selbstverständlich auch da, aber ich glaube, dass wir als junge Menschen wohl weniger Zukunftsängste hatten als die jungen Leute von heute. Das ist so eine Quintessenz aus meinem Leben. Ich habe aber noch etwas anderes sehr bewusst erlebt, etwas, das sich auch beim Sammeln gezeigt hat und bei meinen Bemühungen um ein Museum für moderne Kunst usw.: Ich habe gesammelt, weil mich zuerst einmal diese Bilder fasziniert haben und weil mich die Fragen, die hinter diesen Bildern standen, fasziniert haben. Aber es war mir auch immer daran gelegen, dass diese Dinge hier in Bayern bzw. hier in München bleiben. Mir war von Anfang an klar, dass ich das alles einmal in die öffentlichen Museen geben werde. An dieser kulturellen Entwicklung wollte ich quasi mitarbeiten."

Herzog Franz von Bayern