"Und die subjektive Frage, ob ich einen Film mag oder nicht, ist ja nicht nur eine Frage der momentanen Laune so nach dem Motto: Heute mag ich eine blonde Hauptdarstellerin lieber, morgen ist mir eine brünette lieber und am nächsten Wochenende vielleicht eine schwarzhaarige. Nein, so lief das selbstverständlich nicht. Die Frage lautet vielmehr: Hat mich dieser Film irgendwie tangiert? Das kann auf rationaler Ebene genauso geschehen wie auf emotionaler Ebene. Die zweite Frage ist selbstverständlich: Was macht der Regisseur mit seinem Handwerk? Normen gibt es dafür natürlich nicht und das macht eben auch das Schreiben von Filmkritiken so schwer, wenn man es ernst meint. Denn das ist ja nicht so wie meinetwegen bei einer Lateingrammatik, dass man angeben könnte, ob jemand den Dativ richtig verwendet hat. Das gibt es beim Film eben nicht, solche Kriterien wären Blödsinn."

Hans Günther Pflaum