"Das ist überhaupt die größte Macht eines Journalisten, egal, in welchem Medium er arbeitet: wegzulassen oder reinzunehmen, also auszuwählen. Was macht man groß? Was macht man klein? Was macht man gar nicht? Es gibt ja auch Leute, die sagen, dass die größte Macht der Journalisten darin bestünde, jemanden tot zu schreiben durch Kampagnen, Skandalisierungen usw. – wie das der 'Spiegel' früher mal mit Strauß versucht hat, was ihm aber nicht gelungen ist, denn er hat Strauß eben nicht tot bekommen. Genauso mächtig ist der Journalist aber durch das Mittel des Totschweigens. Das Totschreiben, das permanente Verfolgen ist also das eine, aber das Gar-nicht-Erwähnen, das Nicht-vorkommen-Lassen, das Nicht-hochkommen-Lassen eines Themas ist wirklich genauso mächtig."

Helmut Markwort