Autorin Fleischmann, Lea
Lea Fleischmann emigrierte 1979 nach Israel und bemüht sich seitdem um die Vermittlung jüdischer und israelischer Kultur. 2009 erschien ihr Buch "Heiliges Essen - Das Judentum für Nichtjuden verständlich gemacht".
"Im Laufe der Zeit hat sich die koschere Küche dann dahin entwickelt, dass es in ihr ein extra Fleischgeschirr und ein extra Milchgeschirr gibt. Im Grunde genommen ist das ja zunächst einmal eine Trennkost. Die Speisegesetze sagen einfach, dass man nicht zu jeder Zeit alles miteinander essen darf. Ich denke, dass das auch für uns etwas sehr Wichtiges ist, dass wir begreifen: Nicht alles, was irgendwie vorhanden ist, wird auch zusammen gegessen. Stattdessen wird hier getrennt zwischen Milch und Fleisch. Zum anderen gibt es hier aber auch noch einen spirituellen Grund. Jedes Säugetier braucht Milch, um überhaupt überleben zu können. Milch symbolisiert also das Leben. Beim Fleisch ist es so, dass man das Tier, bevor man es essen kann, töten muss. Das heißt, das Fleisch symbolisiert den Tod. Bei den Speisegesetzen sehen wir darauf, dass das nicht miteinander vermengt wird. Man darf zwar Fleisch essen, aber es geht darum, dass man dabei das Bewusstsein hat, dass man ein Tier zuerst töten muss, bevor man es essen kann. Neben den Gesundheitsaspekten spielen hier also auch noch spirituelle Gedanken eine Rolle."
Lea Fleischmann
Das Gespräch zum Nachlesen
Zur Person
- Geboren
- 1947 in Ulm
- Ausbildung
- Pädagogik- und Psychologiestudium in Frankfurt am Main
- Beruf
- Autorin
Funktionen und Ämter
- Aktuelle Funktion
- Autorin
- Ämter/berufliche Stationen
- 1973–1979 Berufsschullehrerin in Hessen
- 1979 Emigration nach Israel
- Seit 1980 freie Autorin
Veröffentlichungen
- Heiliges Essen, Frankfurt a. M.: Scherz, 2009.
- Meine Sprache wohnt woanders (zusammen mit Chaim Noll), Frankfurt a. M.: Scherz, 2006.
- Rabbi Nachman und die Thora, Bern: Scherz, 2000.
- Schabbat, 5., erweiterte und aktualisierte Neuauflage, Hamburg: Rasch und Röhring, 1997.
- Dies ist nicht mein Land, genehmigte, ungekürzte Taschenbuchausgabe, 4. Auflage, München: Heyne, 1994.
- Ich bin Israelin, genehmigte, ungekürzte Taschenbuchausgabe, 4. Auflage, München: Heyne, 1994.
- Abrahams Heimkehr, vollständige Taschenbuchausgabe, München: Droemer Knaur, 1992.
- Gas, Göttingen: Steidl, 1991.
- Nichts ist so, wie es uns scheint, genehmigte, ungekürzte Taschenbuchausgabe, München: Heyne, 1989.