Ehemalige Praxis für Psychosomatik und Zeitzeugin Mann, Rahel
In dem Buch "Uns kriegt ihr nicht: Als Kinder versteckt - jüdische Überlebende erzählen" erzählt Rahel R. Mann ihre Kindheit: Die Frau des Blockwarts rettet sie vor der Gestapo, die nächsten Jahren verbringt sie in verschiedenen Verstecken, die letzten Monate bis Kriegsende in einem Keller…
"Mit Gepolter sind dann auf einmal einige Männer zu mir in den Keller gestiegen, Männer, die mir fremd waren, die eine fremde Sprache sprachen. Später habe ich dann natürlich erfahren, dass das Russen waren. Als sie mich dort hinter dem Schrank fanden, machten sie etwas sehr Kluges: Sie haben aus den Innentaschen ihrer Uniformen Bilder geholt und mir diese Bilder gezeigt. Das waren ganz normale Fotografien von ihren Familien mit ganz vielen Kindern. Sie wollten mir damit zeigen: 'Hab keine Angst, wir tun dir nichts!' Ich habe das auch sofort verstanden und sie angestrahlt."
Rahel Mann
Das Gespräch zum Nachlesen
Zur Person
- Geboren
- 7. Juni 1937 in Berlin
- Ausbildung
- Studium der Psychologie
- Medizinstudium
- Heilpraktikerausbildung
- Beruf
- Psychotherapeutin
Lebensstationen
- 1937-1942 Kindheit bei verschiedenen Pflegeeltern
- 1942-1944 Versteckt bei der Familie eines Pfarrers
- 1944-1945 Versteck in einem Berliner Kellerabteil
- Tätigkeit als Lehrerin
- Psychotherapeutin in einer Berliner Arztpraxis
- Gründung der "Lehrstätte für geistige Heilweise und praktische Lebensführung" in Braunschweig
- 1997-2007 Aufenthalt in Israel
Veröffentlichungen
- "Meine Mutter hat mich nie gewollt, vielleicht hat mir das geholfen", in: Uns kriegt ihr nicht. Als Kind versteckt – jüdische Überlebende erzählen (hrsg. von Tina Hüttl und Alexander Meschnig), München: Piper, 2013.
- "Ich reiche dir meine Hand". Gedichte, Gedanken, Texte (zusammen mit Hilka Koch) Oldenburg: Schardt, 2005.
- Das Ewige im Menschen. Gedicht und Bild (zusammen mit Erich Constein), Heidelberg: edition kavanah, 1994.
- erdundhimmelwärts. Gedichte, Heidelberg: edition kavanah, 1992.
Erstsendung: 28.10.2014