"Mein Vater hatte ja offenbar bereits an jenem 31. März 1948 beschlossen, dass ich eines Tages mal sein Nachfolger werden würde: Das war nämlich der Tag, an dem ich geboren wurde. Er hat dann auch versucht, mich entsprechend zu beeinflussen, mich zu manipulieren. Da regen sich dann natürlich Widerstände bei einem jungen Mann. Apropos Latein: Er hat ja noch erlaubt, dass ich Latein lerne, aber Griechisch hat er mir dann in der Tat vermasselt, weil er meinte, ein Unternehmer sollte eher Mathematik und Naturwissenschaften lernen usw. Da ging es schon los mit seiner Vorstellung, dass ich unbedingt Unternehmer werden sollte. Ich fand das aber nicht so toll. Sie müssen sich vorstellen, das ging damals so irgendwie auf die 68er-Zeit zu: Damals sah man im Vater schon so etwas wie den Ausbeuter. Er war auch jemand, den man zu Hause nicht oft gesehen hat, weil er so viel unterwegs gewesen ist. Das wollte ich alles nicht. Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich sagen, dass ich mir das damals auch nicht so richtig zugetraut habe. Also habe ich gesagt: 'Nein!'"

Randolf Rodenstock