Kabarettist Miller, Rolf
Rolf Miller wurde bekannt, als er 1994 den Kabarettpreis "Scharfrichterbeil" der Passauer Kabaretttage erhielt. Auf der Bühne spielt er einen namenlosen Spießer, durch dessen Stottern, verdrehte Redewendungen und falsche Metaphern Stammtischthemen entlarvt werden.
"Aber Scham ist sowieso ein zentrales Thema, wie ich meine. Ohne Scham würde die Figur, die ich da auf die Bühne bringe, nicht funktionieren. Ich stelle nämlich reine Peinlichkeit auf die Bühne: Das sind wirklich 90 Minuten reine Peinlichkeit. Natürlich ist das auch ein Schutz: Wenn ich das spiele, muss ich das selbst nicht sein. Wenn z. B. Loriot seine Figuren nicht erfunden hätte, dann wäre er bestimmt der zwanghafteste Mensch aller Zeiten geworden. Denn er stellt mit seinen Figuren unheimliche Zwänge der Menschen dar. Auch das hat etwas mit Peinlichkeit zu tun: Es ist peinlich, in der Öffentlichkeit ein Zwangsverhalten zu zeigen. Dafür kann man sich dann wiederum schämen. Ja, ich halte Scham für das Hauptantriebsmittel, um überhaupt Kabarett und Satire zu machen, indem man z. B. Nicht-Kommunikation darstellt, also Kommunikation, die nicht funktioniert."
Rolf Miller
Das Gespräch zum Nachlesen
Zur Person
- Geboren
- 21. April 1967 in Walldürn / Odenwald
- Ausbildung
- Studium der Verwaltungswissenschaften in Kehl
- Beruf
- Kabarettist
Funktionen und Ämter
- Aktuelle Funktion
- Kabarettist
- Ämter/berufliche Stationen
- 1994 Passauer Scharfrichterbeil
- 2006 Deutscher Kleinkunstpreis
Erstsendung: 24.09.2010