"Belafonte war auch ein 'Farbtupfer'. Damals war das noch stärker der Fall als heute. Aber in Deutschland war bereits jemand wie Billy Mo als Sänger unterwegs. Roberto Blanco hatte auch schon angefangen oder fing kurz danach an. Ich selbst hatte das Glück, dass ich über Horst Jankowski, den damals berühmten Jazzpianisten, und Erwin Lehn, den Leiter des berühmten Tanzorchesters des Süddeutschen Rundfunks, die Chance bekam, mich als Solist ein bisschen zu positionieren. Mit der Zeit bekam ich eine kleine Fangemeinde und ich lernte sehr schnell Schwäbisch, d. h. ich habe geschwätzt wie jeder andere Schwabe auch. Das Talent, mir so einen Duktus recht schnell aneignen zu können, ist mir halt vom Schicksal geschenkt worden. Das hat mir damals jedenfalls sehr geholfen, denn da hieß es dann über mich: 'Ah, der isch aners! Ha, des gibt’s ja ned, dass der so schwätze ka!' Das war so ein kleiner Schlüssel für mich, um den Leuten näher zu kommen. Ich ging damals z. B. liebend gerne an die Stammtische in irgendwelchen Lokalen. Da hieß es dann natürlich zuerst einmal: 'Oh, ein Schwarzer!' Schon als ich zur Tür reingekommen bin, haben sich alle Köpfe rumgedreht und mehr oder weniger gesagt: 'Was will der Neger hier?' Ich habe dann immer gesagt: 'Sie brauchen keine Angst zu haben, meine Herrschaften, ich habe bereits warm gegessen. Ich bin satt!' Und dann haben die Leute natürlich gelacht und sich gesagt: 'Hoho, der isch aber frech!' So etwas kannte man damals von einem GI einfach nicht."

Ron Williams