"Genau, ich habe zunächst doch versucht, als Trompeter den konservativen Weg einzuschlagen. Ich habe also klassische Musik fertig studiert und bekam dann ein Orchesterpraktikum in Nürnberg. Es war sehr interessant, in einem richtigen Orchesterbetrieb zu spielen und einfach auch große Orchesterwerke aufführen zu können. Aber mir wurde doch ziemlich schnell bewusst, dass das nicht mein Leben ist. Es gibt wirklich sehr viele gute Orchestermusiker und vor allem auch erste Trompeter, die wirklich ganz, ganz hervorragend sind auf ihrem Instrument und die sehr viel Herzblut in ihre Arbeit investieren. Bei mir war es einfach so, dass ich selbst mitten in einem Sinfoniekonzert manchmal den Impuls hatte, aufzuspringen und den Leuten zuzurufen: 'Hey, passiert da nichts bei euch? Da muss sich doch was rühren!' Aber das Publikum sitzt einfach so an die eineinhalb Stunden auf seinen Stühlen und applaudiert dann erst am Schluss. Ich jedoch wollte einfach mehr Feedback vom Publikum haben."

Stefan Dettl