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ARD alpha Uni Landschaftsarchitektur studieren - Gestalten im Einklang mit der Natur

Von: Sonja Vodicka

Stand: 05.08.2024

Der Studiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ist sehr vielfältig: er verbindet Kunst und Wissenschaft, das heißt Sozial-, Kultur-, Natur- und Ingenieurwissenschaften. Du wirst deine künstlerische Kreativität entfalten und naturwissenschaftlich forschen können.

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan | Bild: Bayerischer Rundfunk/picture alliance / Sergey Nivens/Shotshop | Sergey Nivens/BR/Lizzy Kölbl/Stefan Durner/Sergey Nivens

Beim Studium der Landschaftsarchitektur untersuchst und gestaltest du Landschaft, ob Naturschutzgebiete, Stadtparks oder Plätze, Gärten, Energieparks oder Industriebrachen. Dein Ziel ist es, die Lebensqualitäten für Mensch und Natur zu verbessern. Dazu sind sozialwissenschaftliche Kenntnisse, gesellschaftliches Engagement und künstlerisches Gespür gefragt. Das Planen und Entwerfen von Landschaften in Kombination mit dem Entwurf von Bauten erfordert zu dem Wissen über die physischen Gegebenheiten der Umwelt – Ökologie, Geologie, Klimatologie, Boden- und Vegetationskunde. In vielfältigen Projektarbeiten und wenig Frontalunterreicht kooperierst Du im Team und wirst im verpflichtenden Auslandssemester erfahren, dass Deine Arbeit auch international von Interesse ist.

Im Landschaftsarchitektur Studium lernst Du, wie Du Gärten, Parks, Sportplätze und andere Freizeitanlagen planst, anlegst und gestaltest. Landschaftsarchitektur ist ein ästhetisch-künstlerisches Berufsfeld mit naturwissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Das Gestalten von intakten Lebensumwelten in ökologischer und sozialer Hinsicht ist das zentrale Ziel dieses Studienfachs. Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung kannst Du in insgesamt 14 deutschen Städten studieren.

Zulassungsvoraussetzungen

Für die Zulassung zum Landschaftsarchitektur Studium benötigst Du je nach Hochschule die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife beziehungsweise die Fachhochschulreife. Teilweise können auch beruflich Qualifizierte ein Landschaftsarchitektur Studium aufnehmen. Möglich ist das zum Beispiel Fachwirten und Meistern. Als weitere Voraussetzung gilt meist ein acht-wöchiges Vorpraktikum.

Voraussetzung für die Zulassung zum Master Studium ist in der Regel ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelor Studium im Bereich Landschaftsarchitektur oder Gartenbau.

Studiendauer und Abschluss

Ein Landschaftsarchitektur Studium kann je nach angestrebtem Abschluss und Studienform unterschiedlich lange dauern. In der Regel beträgt die Regelstudienzeit für ein Bachelorstudium in Landschaftsarchitektur sechs bis sieben Semester, was etwa drei bis dreieinhalb Jahren entspricht.
Ein anschließendes Masterstudium dauert in der Regel weitere zwei bis vier Semester, also ein bis zwei Jahre. Die Studiendauer kann jedoch je nach Hochschule und individueller Studienwahl variieren. Wenn Du Dich zum Beispiel für einen dualen Studiengang entscheidest, der Theorie und Praxis kombiniert, kann sich die Studiendauer verlängern. Auch ein berufsbegleitendes Studium kann länger dauern, da die Teilnahme an Vorlesungen und Seminaren oft auf die Abend- und Wochenendstunden beschränkt ist.

Worum geht es beim Studium der Landschaftsarchitektur?

Zu Beginn des Studiums erwirbst Du Grundkenntnisse in den Fächern Betriebswirtschaft, Biologie, Chemie, Informatik, Soziologie und Umwelt. Du arbeitest außerdem mit speziellen Computerprogrammen, die für die Landschaftsplanung relevant sind. Im späteren Studienverlauf kommen spezielle Fachgebiete hinzu, wie zum Beispiel Bautechnik, Darstellungsmethoden, Planungsinformatik oder Ressourcenmanagement.
Entsprechend Deiner Interessen kannst Du bereits im Bachelorstudium einen Schwerpunkt wählen, etwa in Architektur, Wirtschaft oder Ökologie. Das Landschaftsarchitektur Studium hat einen theoretischen Teil sowie viele Praxiselemente. Praktische Übungen, Praktika und Projekte sind fester Bestandteil der Lehrpläne an den Universitäten und Hochschulen. Das Studium bietet auch Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte, etwa durch Exkursionen oder Auslandssemester.
Im Masterstudium kannst Du Dich weiter auf einen oder mehrere Schwerpunkte fokussieren und Dein Grundlagenwissen vertiefen. Mögliche Schwerpunkte sind beispielsweise EU-Umweltrichtlinien und Kulturlandschaftsentwicklung, Freiraumplanung und Gartendenkmalpflege oder Landschaftsbau.
Fachspezifische Pflichtmodule decken die Bereiche Architektur, Städtebau, Bodenkunde, Geografische Informationssysteme, Computer-aided Design, Raumökonomie und Planungsrecht ab. 
Wahlmodule sind je nach Hochschule z.B. Städtebau, freie Kunst, Umweltsoziologie, Raumplanung, Wasserbau, Limnologie, Verkehrsplanung, Land Management, Forst- und Agrarwissenschaften. 
Weitere Seminare decken folgende Bereiche ab: z.B. Modellierung oder Forschungsdesign, Spezialgebiete der Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung, zum Beispiel in Landschaftsökologie, Green Technologies, Flächenkonversion, Energielandschaften oder Stadtumbau. 

"Mein Projekt ist mein Baby"

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan | Bild: Bayerischer Rundfunk/BR/Lizzy Kölbl/Stefan Durner

"Das Projekt bedeutet mir viel, weil es wie ein Kind ist, das sich immer weiterentwickelt. Das ist ein großer Teil vom Leben, weil man viel Zeit damit verbringt. Manchmal ist es deswegen echt schwer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Uni und Freizeit zu schaffen."

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan

Welche Skills brauchst du für ein Studium der Landschaftsarchitektur?

Für das Landschaftsarchitektur Studium solltest Du gute Schulnoten in den Fächern Kunst, Biologie und Mathematik mitbringen. Ein ausgeprägtes Interesse für Garten- und Landschaftsgestaltung, Natur und Umwelt und für die Welt der Pflanzen ist darüber hinaus obligatorisch. Außerdem sind persönliche Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Kreativität, Fantasie und technisches Verständnis gefragt.
Für ein erfolgreiches Studium der Landschaftsarchitektur können auch persönliche und charakterliche Voraussetzungen von Vorteil sein. Dazu gehören:

  • Kreativität: In der Landschaftsarchitektur geht es um die Gestaltung von Freiräumen und Grünanlagen. Ein Sinn für Ästhetik und Gestaltung ist daher von Vorteil.
  • Räumliches Vorstellungsvermögen: Um Entwürfe und Pläne zu erstellen, benötigst du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit, dreidimensionale Objekte und Räume im Kopf zu visualisieren.
  • Organisationstalent: In der Landschaftsarchitektur geht es nicht nur um Kreativität, sondern auch um die Umsetzung von Plänen in der Praxis. Daher sind Organisationstalent und eine strukturierte Arbeitsweise wichtig.
  • Teamfähigkeit: Die Landschaftsarchitektur ist oft ein interdisziplinäres Fachgebiet, bei dem verschiedene Fachleute zusammenarbeiten. Eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit anderen Fachleuten sind daher unerlässlich.
  • Kommunikationsfähigkeit: Als Landschaftsarchitekt/in musst du in der Lage sein, deine Ideen und Pläne sowohl schriftlich als auch mündlich zu kommunizieren, um andere Beteiligte wie Kunden, Auftraggeber oder Baufirmen zu überzeugen.
  • Interesse an Natur und Umwelt: Die Landschaftsarchitektur bezieht sich auf die Gestaltung von Grünanlagen und Freiräumen und hat daher auch einen engen Bezug zur Natur und Umwelt. Ein Interesse an Natur- und Umweltthemen ist daher von Vorteil.

"Kommunikation mit den Bewohnern ist wichtig"

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan | Bild: Bayerischer Rundfunk/BR/Lizzy Kölbl/Stefan Durner/Sergey Nivens

"Es ist wichtig, dass man partizipativ arbeitet, dass man mit den Betroffenen kommuniziert. Diese Challenge ist mir wichtig, weil ich nachhaltig planen möchte und immer versuchen möchte den Menschen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten."

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan

Beruf und Karriere

Nach ihrem Studienabschluss arbeiten Landschaftsarchitekten zum Beispiel in Planungs- und Ingenieurbüros, bei Naturschutzorganisationen, in öffentlichen Behörden oder Forschungseinrichtungen. Sie erstellen Planungen, Strategien und Konzepte für das Management und die Entwicklung von Gärten und Landschaften. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört auch die Kontrolle von Bauarbeiten und der Landschaftspflege. In letzter Zeit rücken vermehrt neue Aufgaben in den Fokus des Landschaftsarchitekten, beispielsweise die Umgestaltung von Industriebrachen oder suburbanen Räumen von Großstädten. Dabei steht auch immer die ökologische Nachhaltigkeit im Betrachtungsfeld des Landschaftsarchitekten.
Als Angestellte in öffentlichen Behörden und Ministerien können sie auch für städtebauliche Projekte verantwortlich sein. Des Weiteren ist auch eine berufliche Tätigkeit als Journalist mit dem Schwerpunkt Landschaftsarchitektur oder als Berater für Stiftungen und Organisationen denkbar. Außerdem können sich Absolventen eines Landschaftsarchitektur Studiums mit einem eigenen Büro selbstständig machen.

"Gestaltung lebenswerter Lebensräume für Mensch und Natur"

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan | Bild: Bayerischer Rundfunk/BR/Lizzy Kölbl/Stefan Durner

"Ich war schon immer gerne in der Natur und habe schon immer gerne mit Menschen geredet, habe mich schon immer für soziologische und gleichzeitig ökologische Aspekte unseres Lebensraums interessiert. Parallel dazu wollte ich auch kreativ arbeiten."

Jakob Endemann, 4. Bachelor-Semester Landschaftsarchitektur an der TU München in Freising/Weihenstephan

Gehalt

Besonders in den Bereichen Naturschutz und Stadtplanung haben Landschaftsarchitekt:innen derzeit gute Berufsaussichten. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 4.200 Euro brutto mit einem Bachelorabschluss. Der Masterabschluss mit entsprechender zusätzlicher beruflicher Erfahrung qualifiziert, öffentlichen Dienst ohne weitere Studienzeit und Fortbildung bis E15. Wissenschaftliche Forschungseinrichtungen zahlen meist die höchsten Gehälter in der Branche, ebenso ein Berufseinstieg im klassischen Büro bzw. später mit Kammerfähigkeit nach zwei zusätzlichen Berufsjahren für die Positionen „Projektleitende, Assoziierte oder Büroinhaber: Innen“ oder eine Beratungstätigkeit spiegeln diese Gehaltshöhen.

Mit einem eher niedrigeren Einkommen musst Du zum Beispiel im Medienbereich oder bei Naturschutzorganisationen rechnen.

Quelle: https://www.gehalt.de/beruf/landschaftsarchitekt-landschaftsarchitektin

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