Aufbereitungsmech. feuerfeste und keramische Rohstoffe Im Einsatz mit schwerem Gerät
Ton, Kaolin, Quarz, Bauxit: Diese Rohstoffe benötigt die Industrie zur Herstellung von Glas und Papier, Sanitärkeramik und Aluminium. Aufbereitungsmechaniker für feuerfeste und keramische Rohstoffe sorgen dafür, dass der Nachschub nicht ausgeht.
Jonas Wörsdörfer sorgt buchstäblich für "den richtigen Ton". Der 19-Jährige hat gerade seine Lehre bei der Firma Stephan Schmidt erfolgreich beendet und arbeitet nun als Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung feuerfeste und keramische Rohstoffe im Werk Sedan in Girod im Westerwald.
Ton ist nicht gleich Ton. Jeder Hersteller benötigt den für sein Produkt passenden Rohstoff, zum Beispiel für Waschbecken, Dachziegel oder Klinker. Mit dem Radlader stellt Jonas in der Lagerhalle die Mischung für den Kunden zusammen. Dabei rangiert er das schwere Gerät geschickt: Stolze 300 PS bewegt Jonas zügig durch die Lagerhalle von Box zu Box, schaufelt die unterschiedlichen Tone zur Weiterverarbeitung in den Kastenbeschicker und belädt Lkws für den Transport zum Kunden.
Dass es in der Halle zieht, die Arbeit laut und schmutzig ist, stört Jonas nicht. "Mir gefällt das ziemlich gut", sagt er. "Ich komme aus der Landwirtschaft. Da ist das eigentlich fast genauso." Schwierigkeiten könnten manche mit der Schichtarbeit haben, so Jonas weiter. Denn es wird in Früh-, Spät- und Nachtschicht gearbeitet. "Und teilweise auch am Wochenende, aber das kommt drauf an, wie viel der Kunde bestellt."
Bei Bedarf wird Jonas auch im Tagebau eingesetzt, also dort, wo der Rohstoff gefördert wird. Hier baggert er die unterschiedlichen Tone auf ein Förderband, das sie zur Aufbereitung ins Werk transportiert. Gemahlen oder als Aufbaugranulat kann der Ton dann zum Beispiel bei der Fliesenherstellung verwendet werden. Jonas bedient, schmiert und wartet auch die Anlagen zur Aufbereitung und versucht, Störungen möglichst früh zu erkennen, um größeren Schaden zu verhindern.
"Man muss auf alle Fälle ein gutes Gehör haben. Durch genaues Hinhören kannst du schon erkennen, ob die Maschine richtig läuft oder ob zum Beispiel ein Lagerschaden da ist."
Jonas Wörsdörfer, Aufbereitungsmechaniker für feuerfeste und keramische Rohstoffe
Bei der Arbeit trägt Jonas Helm, Warnweste und Sicherheitsschuhe. Und wenn es – wie im Mahlwerk – besonders laut und staubig wird, schützt er sich mit Ohrstöpseln und Atemmaske.
"Das Tolle an meinem Job ist die Abwechslung. Ich kann einerseits draußen im Lager Radlader fahren, andererseits unten in der Halle sein und Ersatzteile herstellen oder die Anlagen zur Aufbereitung bedienen und warten."
Jonas Wörsdörfer, Aufbereitungsmechaniker für feuerfeste und keramische Rohstoffe
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
Offizielle Berufsbezeichnung: Aufbereitungsmechaniker/-in, Fachrichtung feuerfeste, keramische Rohstoffe
Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
Ausbildungsdauer: drei Jahre
Zugang: Es ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Azubis haben einen mittleren Abschluss.
Ausbildungsvergütung: Durchschnittlich, zahlt der Betrieb
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Belastbarkeit
Wer gerne zupackt, große Maschinen bedient und kein Problem damit hat, bei Wind und Wetter, in Staub und Schmutz und auch mal unter Zeitdruck zu arbeiten, ist hier richtig.
Sorgfalt
Die Anlagen sollen laufen wie geschmiert. Denn jeder Stillstand kostet das Unternehmen bares Geld. Aufbereitungsmechaniker pflegen die Maschinen und Geräte regelmäßig und achten darauf, dass alles rund läuft.
Entscheidungsfähigkeit
Liegt eine Störung vor, muss der Aufbereitungsmechaniker schnell entscheiden, was zu tun ist: Muss er die Maschine anhalten und damit die Produktion stoppen? Kann er die Störung selbst beheben oder müssen die Kollegen aus der Werkstatt ran?