Automatenfachmann - Automatendienstleistung Ein Beruf für Generalisten
Es gibt jede Menge Automaten: für Süßigkeiten, Zigaretten, Fahrkarten, Geldspiele… und dann noch von verschiedenen Herstellern. Automatenfachleute kennen sich mit den Geräten aus. Wichtig dabei ist immer: zuverlässig zu arbeiten und freundlich zum Kunden zu sein.
Ludwig findet Automaten klasse. Der Azubi muss sich mit der Technik auskennen und am Ende muss die Abrechnung stimmen. Ludwig war an der Mittelschule. Die meisten Azubis haben die Haupt-, bzw. die Mittelschule besucht oder die mittlere Reife gemacht. Automatenfachleute müssen mitdenken und gut organisieren können. Gertraud Pflügel bereitet Ludwig vor, denn bald schon soll er allein verantwortlich sein für Automaten, die beim Kunden stehen. Selbst anpacken - das macht seinen Beruf aus.
Ludwig hat Verantwortung. Wenn der Automat nicht funktioniert, die Ware nicht ordentlich in den Ausgabeschlitz fällt oder gar zu wenig Ware vorhanden ist, sind die Kunden schnell sauer.
"Wir müssen den Automaten befüllen, dass es bis zum nächsten Besuch wieder reicht, dass der Kunde immer etwas zu trinken drin hat."
Ludwig Bergbauer, 3. Lehrjahr, 19 Jahre
Waren nur gegen Beleg
Ein typischer Auftrag: Ein Kaffeeautomat bei einem Kunden muss überprüft und nachgefüllt werden. Ludwig holt die Ware im Zentrallager: Kaffee, Milch, Pappbecher, Zucker und vieles mehr. Nur gegen einen Beleg kann er Waren mitnehmen. Alles wird verbucht. Lagerbestand und die Buchhaltung müssen immer übereinstimmen.
Die Automatenfachleute in Bayern gehen zentral in Dachau in die Berufsschule. Auch in anderen Bundesländern besuchen die Azubis den Blockunterricht. Die ersten beiden Lehrjahre gehen Automatenfachleute der Fachrichtung Automatendienstleitung und die Kollegen der Fachrichtung Automatenmechatronik gemeinsam zu Schule. Erst im dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sie sich auf ihren Schwerpunkt.
Führerschein ist Pflicht
Ludwig ist 19 und hat Führerschein - das ist wichtig in dem Job. Ohne Führerschein können Automatenfachleute nicht als "Befüller" tätig sein. Außerdem wichtig: Automatenfachleute in Spielotheken müssen volljährig sein - so lautet das Gesetz. Der Automatenfachmann der Fachrichtung Automatendienstleistung ist ein Beruf für junge Leute, die gerne mit Waren und Geld umgehen, technisches Grundverständnis haben und es mögen, mit Menschen zu arbeiten.
"Ganz wichtig ist, dass sie Organisationsgeschick haben, dass sie gerne Dienstleistung machen, dass sie servicebewusst sind, dass sie kommunikativ sind mit dem Kunden, auch mal reden. Das sind die wichtigsten Dinge, die man haben sollte. Und vor allem zuverlässig sein."
Andrea Seitz-Maier, Geschäftsführerin
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Automatenfachmann/ -frau Fachrichtung Automatenmechatronik
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Unterrichtsform: Blockunterricht.
- Prüfung: Eine Zwischenprüfung gibt es nicht. Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird am Ende des zweiten Ausbildungsjahres abgelegt, der zweite Teil am Ende des dritten Ausbildungsjahres.
- Einsatzorte: Automatenfachleute arbeiten in Firmen, die Lebensmittel-, Getränke- oder Zigarettenautomaten betreiben. Sie können in der Werkstatt eingesetzt werden, im Kundenservice, im Lager und bei der Reparatur. Automatenfachleute können auch in Spielhallen arbeiten. Dort übernehmen sie neben der Betreuung von Automaten auch Servicearbeiten und das Bedienen von Gästen.
- Zugang: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die meisten Bewerber haben den Quali oder den mittleren Bildungsabschluss. In Spielhallen ist ein Mindestalter von 18 Jahren gesetzlich vorgeschrieben.
- Eignung: Genauigkeit, Sorgfalt, Kunden- und Serviceorientierung, Flexibilität.
- Perspektiven: Die Berufsaussichten sind gut. Junge Leute mit Geschick und Serviceorientierung sind gesucht. Wer darüber hinaus noch mit Kunden umgehen kann und organisatorisches Talent hat, kann auch aufsteigen.
- Spezialisierung: Häufig spezialisieren sich Automatenfachleute auf eine Branche, gehen also entweder in eine Spielothek oder zu einem Lebensmittel- oder Zigarettenautomatenbetrieb.