Chemisch-technischer Assistent/-in Von der DNA-Untersuchung bis zur Lebensmittelanalyse
Chemisch-technische Assistenten gehen den Dingen gerne auf den Grund! Sie untersuchen Lebensmittel, Umweltproben oder Geschirr auf Schadstoffe und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz.
Alexandra Rauscher arbeitet in der Qualitätskontrolle, in einem Labor der Firma Nutrichem in Roth. Das Diät- und Pharmaunternehmen produziert spezielle Lebensmittel für Sportler, Diätprodukte und Nahrung für Patienten, die per Magensonde ernährt werden müssen. Weil sich die Patienten oft über einen längeren Zeitraum von diesen Lebensmitteln ernähren müssen, ist es ganz wichtig, dass sie genau die richtige Mischung an Inhaltsstoffen, z.B. an Vitaminen und Mineralien enthalten. Alexandra prüft deshalb streng und regelmäßig die laufende Produktion und auch die Rohstoffe, die in den Lebensmitteln verarbeitet werden.
Bevor sie mit den Untersuchungen im Labor beginnt, bereit sie ihren Arbeitsplatz und die Geräte vor. Die Bürette zum Beispiel. Das ist eine Glasröhre zum exakten Abmessen von Flüssigkeiten.
"Ich fette den Hahn der Bürette ein, denn er muss sich ganz leicht öffnen und schließen lassen. Das ist wichtig, weil wir bei vielen Versuchen tröpfchenweise im Milliliter-Bereich arbeiten, und wenn der Hand nicht richtig geht, dann ist schnell zu viel von einer Lösung hinzugefügt und der Versuch könnte scheitern oder ein falsches Ergebnis liefern."
Alexandra Rauscher, Chemisch-technische Assistentin
Laborkittel und Schutzbrille
Alexandra hantiert mit vielen verschiedenen Chemikalien. Manche davon sind gesundheitsschädlich, können die Haut verätzen und die Kleidung beschädigen oder die Atemwege reizen. Die 22-Jährige arbeitet sehr vorsichtig und konzentriert, um nichts zu verschütten. Zum eigenen Schutz trägt sie immer einen Laborkittel und eine Schutzbrille, manchmal auch Einweghandschuhe. Bei reizenden Chemikalien arbeitet sie unter einem Abzug, der die schädlichen Dämpfe aus der Luft entfernt.
Sie ist den ganzen Tag auf den Beinen, steht an der Laborbank oder bewegt sich zwischen den verschiedenen Laboren und Geräten hin und her. Gaschromatographen, UV-Spektrophotometer, Infrarotspektrometer - oft übernehmen Maschinen die chemische Analyse. Alexandra muss sie alle bedienen können und die Ergebnisse, z. B. in den Kurven auf dem Computer-Monitor richtig deuten können. Und am Ende vieler Untersuchungen greift sie zum Taschenrechner, um Verhältnisse und die genauen Werte zu berechnen.
"Mir gefällt vor allem die Analytik, also zu gucken, ob das, was ich da habe, auch wirklich das ist, was es ist. Es ist schön, zu gucken ob der Versuch denn funktioniert und wenn er nicht funktioniert, wo denn der Fehler lag, woran es gescheitert ist und dann Alternativen zu finden, wie er denn funktionieren könnte."
Alexandra Rauscher, Chemisch-technische Assistentin
Alexandra hat einen abwechslungsreichen Job, trägt aber auch viel Verantwortung. Denn ihre Untersuchungen entscheiden am Ende, ob ein Produkt für den Verbraucher wirklich sicher ist und ob es zum Verkauf freigegeben wird.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Chemisch-technische/-r Assistent/-in
- Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert zwei Jahre, kann aber in manchen Bundesländern auch 3 -4 Jahre dauern. Sie endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung.
- Ausbildungsform: Vollschulische Ausbildung an einer Berufsfachschule, die nach dem Recht des jeweiligen Bundeslandes geregelt ist.
- Zugang: Es wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt
- Eignung: Naturwissenschaftliches Interesse, Genauigkeit, Konzentrationsfähigkeit
- Ausbildungsvergütung: Es wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Der Unterricht an den privaten Berufsfachschulen ist oft kostenpflichtig, staatliche Schulen erheben in der Regel kein Schulgeld. Für die Ausbildung können Zuschüsse beantragt werden, z.B. Schüler-Bafög.
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Mathematische Fähigkeiten
Am Ende vieler Analysen steht eine Berechnung. Wer Mathe mag, ist da klar im Vorteil.
Genauigkeit
Genauigkeit und Konzentration sind bei den Versuchen sehr wichtig, weil sonst die Ergebnisse der chemischen Analysen verfälscht werden könnten. CTAs müssen kleinste Mengen bis zu vier Stellen hinter dem Komma genau abwiegen und alles akribisch dokumentieren.
Kleidung
Viele Chemikalien können die Haut verätzen oder die Atemwege reizen. Chemisch-technische Assistentinnen und Assistenten tragen deshalb bei der Laborarbeit immer einen langärmeligen Laborkittel, eine Schutzbrille und oft auch Einweg-Handschuhe und arbeiten bei Bedarf unter einem Abzug, der schädliche Dämpfe aus der Luft entfernt.