FA Medien- und Informationsdienste Das Gedächtnis des Unternehmens
Täglich produzieren Radio, Fernsehen, Verlage und Internet riesige Mengen von Musik, Fotos, Videos und Texten. Die werden alle aufbewahrt und kommen ins Archiv. Dort sorgen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Information und Dokumentation für Ordnung. Sie sind die Profis beim Umgang mit den Datenbanken und helfen Redakteuren, Autoren und Wissenschaftlern bei der Recherche.
Sabrina klickt durch die Fotos der Bambi-Verleihung. Da gab es doch irgendwo diesen gestochen scharfen Schnappschuss von Robbie Williams ... genau, da ist er! Dieses Foto möchte sie nachher in dem großen Meeting vorschlagen. Eine Imagebroschüre soll entstehen und der Auftritt des Superstars gehört zu den Highlights in der Firmengeschichte. Sabrina arbeitet für den Medienkonzern Burda in der Unternehmenskommunikation.
"Ich kann den Kollegen sagen: wir haben super Material von der Veranstaltung oder eben nicht. Deswegen werde ich oft mit eingebunden - in Buchproduktionen, aber auch bei Events, weil sie halt wissen, da ist der Experte, der weiß, was da ist."
Sabrina Maier, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
Das Archiv-Fieber hat auch Andrea schon angesteckt. Dabei ist sie gerade mal im ersten Ausbildungsjahr! Sie läuft durch die endlosen CD-Regale des Bayerischen Rundfunks. Heute soll sie bei der Digitalisierung von Tonbändern helfen. Andrea mag die alten Musikträger. Sie findet, die haben immer noch jede Menge Charme.
Auf den alten Filmrollen im Fernseharchiv lagern unersetzbare Archivschätze des Bayerischen Rundfunks. Andrea trägt von Anfang an eine große Verantwortung. Sie muss sehr genau sein und braucht schon eine gewisse Liebe zur Ordnung.
Juliane arbeitet im wissenschaftlichen Bereich. Im Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt hat sie es vor allem mit Fachliteratur zu tun. Die muss sie aber nicht lesen. Ihre Aufgabe ist es, die Werke systematisch zu erfassen, die Inhalte zu erschließen und einzusortieren.
"Es ist natürlich schon Routine, aber es kommt auch immer wieder etwas Neues. Gerade jetzt ist ein großes Thema das mit den E-Books. Oder elektronische Angebote, elektronische Zeitschriften. Das verändert sich immer."
Juliane Eichenberg, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
So müssen sich Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste auch ständig in neue Formate einarbeiten. Wer in der modernen Medienwelt mithalten will, muss immer up to date sein, das gilt für die Computerprogramme genauso wie für die Medienformen.
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Genauigkeit
Sorgfältiges und genaues Arbeiten sind in diesem Beruf außerordentlich wichtig. Auch Ordnungsliebe hilft dabei, die Archivsysteme zu verwalten und den Durchblick zu behalten. Selbst bei Routinearbeiten müssen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste stets genau arbeiten, sonst könnten Katalognummern oder Signaturen verwechselt werden. Das könnte Medien unauffindbar machen.
Team
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste sind für die Archive und Datenbanken ihrer Unternehmen zuständig. Sie arbeiten mit allen Kollegen zusammen, die darauf zurückgreifen müssen. Auch bei großen Projekten wie umfangreichen Internetportalen, arbeiten die FaMIs eng mit Wissenschaftlern, Bibliotheksangestellten und Redakteuren zusammen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Information und Dokumentation
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
- Ausbildungsorte: große Ämter, Radio- und Fernsehsender, Verlage, Zeitungen, große Industrie- und Handelsunternehmen,Hochschulen, Informationsdienstleister, Marketing-Agenturen
- Zugang: Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss erwartet, die besten Chancen hat man mit Abitur.
- Eignung: Leseratten sind hier richtig! Logisches Denken und eine schnelle Auffassungsgabe helfen bei der Recherche. Außerdem müssen die Daten sorgsam und genau verwaltet werden, eine gewisse Liebe zur Ordnung ist da Pflicht. Der Umgang mit neuen Formaten und Computerprogramme ist selbstverständlich.
- Perspektiven: Es gibt bisher nur wenige Ausbildungsplätze, da der Beruf noch recht unbekannt ist. Die Unternehmen bilden für den eigenen Bedarf aus, daher ist die Chance übernommen zu werden groß. Die Qualifikationen eigenen sich darüber hinaus für alle Bereiche, die große Datenmengen verwalten.
- Weiterbildung: Fachwirt/-in für Informationsdienste; Studium z.B. Bibliotheks- und Informationsdienste; Spezialisierung
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur: