Fachpraktiker f. pers. Dienstleistungen Helfer bei Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft
Abwechslungsreicher geht’s kaum: Ob Betreuung von Kindern oder Senioren, Hauswirtschaft oder Kosmetik – Fachpraktiker für personale Dienstleistungen lernen die Grundlagen in den unterschiedlichsten Bereichen. Ein Helferberuf, der sehr gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bietet. Außerdem eignet er sich gut für Menschen mit Behinderung.
Miriam arbeitet seit einem halben Jahr in einer Kindertagesstätte. Dort spielt sie mit den Kindern, hilft bei den Hausaufgaben. Manchmal versteht die schwerhörige junge Frau nicht alle Kinder sofort. Kein Problem: die Kinder strengen sich einfach an, deutlicher zu sprechen. Mehrmonatige Praktika wie zum Beispiel in einer Kindertagesstätte gehören zu Miriams dreijähriger Ausbildung. Sie ist allerdings nicht mit der Fachausbildung zum Erzieher oder Kinderpfleger zu vergleichen.
"Das ist wirklich eine Fachpraktiker-Ausbildung, keine Fachkraft-Ausbildung. Das sind die Basics, die Grundlagen, die unsere Jugendlichen lernen. Aber in einer dreijährigen Ausbildung. Da freuen sich viele Betriebe über eine Helferin, eine Praktikerin, die sehr gut ausgebildet ist."
Renate Bress, Lehrerin für Fachpraktiker für personale Dienstleistungen
In diesem Beruf steht die Betreuung von Menschen im Vordergrund. Die meisten Fachpraktiker arbeiten allerdings nicht mit Kindern, sondern mit Senioren. Dafür hat sich auch die 20-jährige Burcu entschieden. Auch die eher schwierigen Seiten des Berufs bereiten ihr keine Probleme. So wird sie bei der Arbeit im Seniorenheim auch mit Krankheit und Tod konfrontiert. Ihre Lehrer haben sie darauf vorbereitet. Trotzdem eignet sich der Beruf nicht für jeden Jugendlichen.
Burcu begreift die Fachpraktiker-Ausbildung als Chance. Auf dem regulären Arbeitsmarkt hätte sie kaum eine Lehrstelle gefunden, sie hat die Schule nämlich ohne Abschluss verlassen.
Den größten Teil der Ausbildungszeit verbringen die Azubis nicht in Betrieben, sondern in einer Art "Praxisschule", dem fachpraktischen Unterricht. Hier bekommen die Jugendlichen viel Unterstützung und Förderung. Die Fachpraktiker-Ausbildung findet meist in Förderwerken oder Berufsbildungswerken statt.
Weil die Ausbildungsrichtung noch sehr neu ist, gibt es keine einheitliche Ausbildungsordnung. Jede Industrie- und Handelskammer regelt sie selbst. Der Beruf wird auch nicht überall angeboten. Deshalb sollten interessierte Jugendliche sich selbst bei der für sie zuständigen IHK erkundigen.
Helfer im Bereich Kinder- als auch Seniorenbetreuung sind gefragt! Außerdem kann die Ausbildung auch ein Sprungbrett sein. Oft entschließen sich Jugendliche nach dem Fachpraktiker für einen weiteren Karriereschritt, zum Beispiel eine Fachausbildung im Bereich Altenpflege.
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Kraft
Gerade im Bereich Seniorenpflege körperlich anstrengend, außerdem ist psychische Stabilität wichtig. Man muss mit Krankheit und Tod umgehen können.
Geschick
Auch Hauswirtschaft und Kosmetik spielt in der Ausbildung eine große Rolle. Hier ist Fingerfertigkeit gefragt.
Kommunikation
Menschen stehen im Mittelpunkt des Berufs. Der Auszubildende muss eine hohe Sozialkompetenz mitbringen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Fachpraktiker/-in für personale Dienstleistungen
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Fachpraktischer Unterricht z.B. in Berufsbildungswerken kombiniert mit Praktika in Betrieben; Berufsschule.
- Ausbildungsorte: Berufsbildungswerk und Förderwerke, Praktika, Berufsschule
- Zugang: kein Schulabschluss notwendig
- Eignung: geeignet für Menschen mit Behinderung
- Perspektiven: sehr gut; die Bereiche Seniorenbetreuung und Kinderbetreuung sind Wachstumsmärkte
- Weiterbildung: Fachausbildung für die Berufe Altenpfleger/-in, Kinderpfleger/-in, Hauswirtschafter/-in