Fertigungsmechaniker/-in Für Schrauber und Bastler
Schrauben, Fräsen, Verkabeln. Fertigungsmechaniker sind die Profis in der Montage. Sie arbeiten in produzierenden Unternehmen, häufig in der Serienfertigung. Manche montieren Räder am Band in der Automobilherstellung, andere verglasen Haustüren, wieder andere messen einzelne Bauteile in der Qualitätskontrolle aus. Dieser Beruf ist vielseitig.
Sibel Celik schraubt gern an Autos. Dieses Hobby hat sie zum Beruf gemacht. Sie lernt Fertigungsmechanikerin beim Automobilhersteller Audi in Ingolstadt. In der Produktion muss sie sich nach dem Takt des Fließbandes richten. Routiniert montiert sie zusammen mit ihren überwiegend männlichen Kollegen die Frontschürzen an die A3-Modelle und setzt den Akkuschrauber routiniert am Heck und im Radkasten an. Früher hätte sie nie gedacht, wie viele Arbeitsschritte in einem einzigen Auto stecken. Heute arbeitet sie selbst mit und darf manchmal sogar die fertigen Autos vom Band fahren.
"Bevor ich hier angefangen habe, wusste ich nicht, dass man so viel an einem Auto verschrauben muss. Das sind ja mehrere tausend Teile und, wenn man da vorher nicht mitgearbeitet hat, dann weiß man das nicht."
Sibel Celik (19), zweites Ausbildungsjahr
Mit Kraft und Teamgeist
Eine fertige Haustür wiegt rund 120 Kilo. Azubi Volkan Öksüz könnte sie niemals allein heben. Deshalb ist bei der Firma Müller in Windsbach im Landkreis Ansbach Teamwork besonders wichtig. Das mittelständische Unternehmen fertigt Türen und Fenster nach Kundenwunsch. Volkan durchläuft während seiner Ausbildung alle Stationen in der Fertigung und kommt dort zum Einsatz, wo er gerade gebraucht wird. Dabei hat er es mit ganz unterschiedlichen Materialien zu tun: Metall, Kunststoff und Glas.
"Am meisten gefällt mir das Zusammensetzen und zu wissen, dass mir die Pumpe dann im Alltag wieder begegnen kann, zum Beispiel in Flugzeugen, oder im Krankenhaus."
Yannick Voss (16), zweites Ausbildungsjahr
Qualität ist das A und O
Die Qualitätssicherung gehört zum Aufgabenbereich der Fertigungsmechaniker. Der Ausbildungsbeauftragte Maximilian Wagner zeigt dem Azubi Julian Veitenhansl, wie er einzelne Bauteile kontrolliert. Die beiden arbeiten beim Pumpenhersteller Speck im mittelfränkischen Roth. Die Toleranzgrenzen sind niedrig, deshalb müssen die Mitarbeiter zwei Mal am Tag Stichproben der Bauteile nehmen. Gibt es Abweichungen, müssen die Teile nachgearbeitet werden. Yannick Voss ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Fertigungsmechaniker bei Speck. Er ist stolz darauf, Pumpen zu montieren, die später in Zügen, Flugzeugen und Schwimmbädern zum Einsatz kommen.
"Man sollte es mögen, im Team zu arbeiten. Alleine würde das bei meinem Job sowieso gar nicht gehen. Beispielsweise eine Haustür einhängen. Das kann man gar nicht ohne einen zweiten Mann. Deshalb ist es sehr gut, wenn man mit Arbeitskollegen auskommt, was ich persönlich auch sehr wichtig finde."
Volkan Öksüz (18), zweites Ausbildungsjahr
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Fertigungsmechaniker/-in
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsorte: Produzierende Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Berufsschule
- Zugang: es ist kein Abschluss vorgeschrieben, die meisten Unternehmen stellen Bewerber mit mittlerer Reife ein
- Eignung: Die Eignung des Bewerbers stellen die meisten Betriebe während eines Praktikums fest. Interessenten sollten vor allem handwerklich begabt sein und ein ausgeprägtes Interesse für Technik haben
- Perspektiven: Fertigungsmechaniker arbeiten nach der Ausbildung in der Montage, der Qualitätssicherung oder an Maschinen. In vielen Betrieben müssen sich die Mitarbeiter auf Schichtarbeit einstellen.
- Weiterbildung: Techniker, Meister, Studium (z.B. Maschinenbau)
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Genauigkeit
Die Qualitätssicherung ist eine wichtige Aufgabe der Fertigungsmechaniker. Sie kontrollieren regelmäßig Bauteile. Bei Abweichungen müssen sie schnell ihre Kollegen informieren. Dann wird vor der Auslieferung an den Kunden noch nachgearbeitet.
Geschick
Die Fertigungsmechaniker arbeiten nicht nur mit Maschinen, sondern erledigen auch viele Aufgaben per Hand. Beim Schrauben, Montieren und Verglasen ist deshalb handwerkliches Geschick erforderlich.
Team
Bei größeren Montageaufträgen oder am Band bei Automobilherstellern müssen die Fertigungsmechaniker Hand in Hand mit ihren Kollegen arbeiten. Dazu gehört, dass sich die Mitarbeiter gut abstimmen und gegenseitig unterstützen.