Altenpflegehelfer/-in Zuwendung und eine helfende Hand
Altenpflegehelferinnen und -helfer begleiten Pflegebedürftige auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Sie gestalten den Tagesablauf der Bewohner in stationären Einrichtungen oder versorgen alte Menschen zuhause.
Ein Spaziergang am Nachmittag - auch das gehört zu den Aufgaben von Sarah Schmiedel. Die 22-Jährige will Altenpflegehelferin werden. Den praktischen Teil der einjährigen Ausbildung absolviert Sarah in einem Alten- und Pflegeheim. Hier kümmert sie sich gemeinsam mit anderen Pflegekräften um die Bewohner. Gemeinsames Basteln und Musizieren gehört ebenso zum Tagesablauf wie die Pflegebedürftigen zu waschen und anzuziehen, sie mit Essen zu versorgen oder beim Gang auf die Toilette zu begleiten - und das rund um die Uhr, auch am Wochenende.
"Wir schaffen ja zwölf Tage am Stück, eine Woche früh, eine Woche spät, an den Wochenenden oft den geteilten Dienst. Das ist schon gewöhnungsbedürftig... Aber wir haben ja Bezugspflege und die Bewohner können sich auf dich einstellen..."
Anita Kohut, Altenpflegehelferin
Mit Kraft und Technik
Viele alte Menschen können sich nur noch eingeschränkt bewegen. Sarah muss sie immer wieder aufrichten und umlagern, damit sich durch einseitiges Liegen oder Sitzen keine wunden Stellen am Körper bilden. Das schwere Heben erfordert Kraft und belastet Muskulatur und Rücken. Die richtige Technik für Rücken schonendes Arbeiten lernt Sarah an der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe in Dinkelsbühl. Neben Anatomie und Geschichte steht hier viel fachpraktischer Unterricht auf dem Stundenplan: Haare waschen am bettlägerigen Patienten oder das Leeren von Kot- und Urinbeuteln - die 21-jährige Lisa Baumann hat gelernt, mit Scham und Ekel umzugehen.
Ohne Berührungsängste
Die Füße waschen und den ganzen restlichen Körper - Berührungsängste kennt auch Selina Hutmann nicht mehr. Während ihres Praktikums in einer Klinik erledigt sie nicht nur die Körperpflege, sie misst Blutdruck, Puls und Körpertemperatur und erwirbt medizinische Grundkenntnisse. Krankenpflege spielt bei der Versorgung alter Menschen eine immer größere Rolle. Nach Expertenschätzungen wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen in den nächsten Jahren stark ansteigen - Altenpflegehelfer ist also ein Job mit Zukunft. Doch er ist körperlich und seelisch anstrengend. Im Alten- und Pflegeheim erlebt Sarah tagtäglich, wie die Bewohner körperlich und geistig immer schwächer werden.
"Wenn man jemanden schon länger gepflegt hat, dann ist es schon schade, wenn der stirbt. Aber das darf man nicht so sehr an sich heranlassen."
Sarah Schmiedel (22), Schülerin für Altenpflegehilfe
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Staatlich geprüfte/-r Pflegefachhelfer/-in Altenpflege (je nach Bundesland auch Altenpflegehelfer/-in
- Ausbildungsdauer: in der Regel ein Jahr (Besonderheit Hamburg: Die Ausbildungsberufe Krankenpflegehelfer und Altenpflegehelfer sind zu einem Beruf zusammengefasst. Die Ausbildung Gesundheits- und Pflegeassistenz dauert zwei Jahre).
- Ausbildungsform: Die Ausbildung findet in den meisten Bundesländern in Berufsfachschulen und Berufskollegs statt. Theorieunterricht in der Schule und Praktika in Alten- und Pflegeheimen, der häuslichen Krankenpflege und in Kliniken wechseln sich in etwa zu gleichen Teilen ab.
- Prüfung: Vor einem Prüfungsausschuss an der Schule
- Ausbildungsorte: Berufsfachschulen und -kollegs, Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser
- Zugang: In Bayern und den meisten anderen Bundesländern wird der Hauptschulabschluss verlangt. Manchmal wird jedoch auch ein mittlerer Bildungsabschluss verlangt oder der Hauptschulabschluss plus ein Jahr Berufsausbildung oder Praktikum.
- Zugangsalter: 17 Jahre, mit Sondergenehmigung 16 Jahre
- Perspektiven: Nach Expertenschätzungen wird sich die Zahl pflegebedürftiger Menschen bis zum Jahr 2050 auf rund fünf Millionen verdoppeln - Altenpflegehelfer ist also ein Job mit Zukunft und bietet gute berufliche Aufstiegsmöglichkeiten, z.B. zur Pflegefachkraft Altenpflege. Wer die einjährige Ausbildung mit Note 2,5 oder besser abschließt, kann die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger auf zwei Jahre verkürzen. Sie ersetzt dann die mittlere Reife, die normalerweise für den Zugang zur Ausbildung Altenpflege vorausgesetzt wird. Altenpfleger übernehmen mehr Verantwortung und arbeiten selbständiger. Im Gegensatz zu Helfern übernehmen sie auch therapeutische und medizinisch-pflegerische Tätigkeiten. Sie wechseln z.B. einen Verband oder geben Medikamente nach ärztlicher Verordnung.
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur: