Bäcker/-in Unser täglich Brot
Ein in Deutschland ausgebildeter Bäcker ist international wettbewerbsfähig, und die Produktvielfalt hierzulande kann sich sehen lassen. Die Chancen auf eine Lehrstelle sind gut: Meist übersteigt die Zahl der Ausbildungsstellen die Zahl der Bewerber.
Nachts, wenn alle schlafen, beginnen sie mit der Arbeit: Andi Hofmann - Auszubildender im dritten Lehrjahr - in der Landbäckerei in Pegnitz, und Jenny Aragon. Sie lernt beim Großbäcker in Erlangen-Tennenlohe im zweiten Jahr. Andi setzt den Sauerteig an und platziert die Brötchen aufs Backblech. Jenny dreht Brezeln an der Brezelmaschine. Danach muss sie mit aller Kraft Teigportionen rundwirken, um die Luft herauszudrücken - das geht ihr in die Oberarme! Bäckerlehrlinge müssen auch am Samstag arbeiten, dafür bekommen sie einen Wochentag frei. Sie müssen rechnen können, denn bei den Rezepten geht es um Maße und Gewichte und ums Einmaleins. Sie sollen gern mit Lebensmitteln arbeiten und geschickte Finger haben zum Brezeldrehen und Gebäck verzieren. Ab und zu müssen sie auch schon mal schwer heben, einen Sack oder ein volles Blech. Vor Abschluss des Lehrvertrages ist es ratsam, durch einen Allergietest eine mögliche Mehlstauballergie auszuschließen.
"Ich würde gern nach der Ausbildung meinen Gesellen- und meinen Meisterbrief machen, und dann im Ausland - in Spanien - in einer Bäckerei arbeiten und irgendwann mach ich dann dort meine eigene Bäckerei auf."
Jenny Aragon
Vorsicht heiß!
Thomas Malter, 26 Jahre, ist längst Bäckergeselle. Er liebt die abwechslungsreiche Teamarbeit in diesem Beruf. Sein Kollege Christopher Steudel hat seine Ausbildung gerade erst angefangen. Laut Arbeitsschutzgesetz darf er als 16-Jähriger erst um fünf Uhr früh beginnen. Die Arbeitskleidung - karierte Bäckerhose und T-Shirt - stellt der Betrieb. Gewaschen wird sie zuhause. Aufpassen müssen die Bäcker am 220 Grad heißen Ofen. Vorsicht auch mit der Lauge: Sie darf nicht in die Augen oder auf die Haut kommen.
"Ein Bäcker, der wird niemals aussterben. Man braucht es immer, man braucht Brot, Brötchen..."
Christopher Steudel
Die Lehrlingsvergütung liegt im Mittelfeld der Lebensmittelbranche, ein Bäckerlehrling verdient etwa so viel wie ein Metzgerazubi. Drei von vier Bäckern sind Männer. Bei den Bäckern gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Es lohnt sich also, eine Bewerbung loszuschicken!
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Bäcker/Bäckerin
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre, Verkürzung möglich (meist um sechs Monate); Ausbildung im Ausland mit Zusatzqualifikationen
- Ausbildungsform: einmal pro Woche ein Tag Berufsschule
- Prüfung: Handwerkskammer
- Ausbildungsorte: Backstube, Berufsschule
- Zugang: Hauptschulabschluss
- Eignung: geschickte Hände, mathematische Kenntnisse, Arbeit unter Mehlstaubbelastung, Kraft mitbringen beim Teigwirken und fürs Heben von Säcken
- Perspektiven: nach der Meisterprüfung selbstständig machen, Produktionsleiter in einem Großbetrieb, Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker
- Alternativen: Koch/Köchin, Fachkraft für Süßwarentechnik, Fachkraft für Lebensmitteltechnik
- Info: drei von vier Bäckern sind männlich
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Verdienstmöglichkeiten
1. Lehrjahr 385 Euro brutto im Monat, im 2. Lehrjahr 470 Euro, im 3. Lehrjahr 580 Euro
Geschicklichkeit
Geschickte Finger sollte der Bäcker mitbringen zum Brezeldrehen und Gebäck garnieren.
Kraft
Ein Bäcker muss auch mal heben können - schwere Säcke oder auch vollbeladene Bleche.
Mathematik
Eine Drei in Mathe sollte ein Bäckerazubi schon im Zeugnis stehen haben. Denn bei den Rezepten geht es um Maße, Gewichte und ums Einmaleins.
Gefahr
Aufpassen muss der Bäcker am Ofen mit den heißen Blechen. Vorsicht auch beim Eintauchen in die Lauge: Sie darf nicht in die Augen oder auf die Haut gelangen.