Biologisch-technischer Assistent Abenteuer im Labor
Sie arbeiten in der Pharmaindustrie, an Universitäten, Forschungsinstituten und Kliniken. Überall, wo Laboruntersuchungen Alltag sind, werden biologisch-technische Assistenten gebraucht. Und wer gut ist in Naturwissenschaften und Forschergeist mitbringt, der ist hier richtig.
Melanie Schwarz (22) stellt gerade einen Nährboden in einer Petri-Schale her. Darauf sollen sich Keime aus der Luft ansiedeln, die sie dann analysieren will. Alles muss steril sein, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Die Schutzkleidung mit Laborkittel, Brille und Handschuhen ist selbstverständlich.
Schimmel begeistert
Nach einigen Tagen ist das Wachstum der Keime gut zu erkennen. Was andere als Schimmel bezeichnen würden, löst bei biologisch-technischen Assistenten Begeisterung aus. Unter dem Mikroskop entdeckt Melanie stäbchenförmige Keime. Doch sie weiß, Anzahl und Beschaffenheit sind völlig normal.
"Ich möchte wissen, was da in meiner Luft fleucht und kreucht! Das ist spannend, herauszufinden, was da wirklich ist!"
Melanie Schwarz, 1. Schuljahr
In ihrer Ausbildung lernt sie grundlegende Labortechniken und Analyseverfahren. Zwei Jahre lang besucht sie die Berufsfachschule für biologisch-technische Assistenten in Straubing. Die Absolventen sind gefragt.
"Unsere Schüler haben in der Regel schon eine Arbeitsstelle, bevor sie ihren Beruf hier fertig erlernt haben."
Prof. Dr. Robert Huber, Wissenschaftlicher Leiter
Strenge Hygienevorschriften
Franziska Pockarbeitet bei dem Diät- und Pharmaunternehmen Nutrichem in Roth. Hier wird Kliniknahrung hergestellt, wie sie bei künstlicher Ernährung gebraucht wird. Die Hygienevorschriften sind extrem streng. Franziska ist als biologisch-technische Assistentin für die Qualitätskontrolle zuständig. Im mikrobiologischen Labor nimmt sie Stichproben vom Produkt, trägt sie auf Nährböden auf und untersucht die Ergebnisse. Präzise schreibt sie alles auf, da muss sie ganz genau sein. Sie trägt die Verantwortung für ihre Resultate.
Neugier und Forschergeist
Jonathan Decker (21) macht gerade Praktikum an der Berufsfachschule für biologisch-technische Assistenten vom TÜV-Rheinland in Nürnberg. Er soll eine Miesmuschel sezieren und präparieren. Mit Neugier und Forschergeist geht er ans Werk.
"…da habe ich gedacht, mache ich doch was, wo die Praxis mit eingebunden ist, damit ich sehe, ob mir das gefällt ! Und es gefällt mir schon sehr, sehr gut."
Jonathan Decker (21), 2. Schuljahr
Wissen wollen, wie die Welt funktioniert. Biologisch-technische Assistenten entdecken Vieles, was anderen verborgen bleibt. Für Jonathan jedenfalls steht fest: Laborarbeit ist ein spannendes Abenteuer!
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Staatlich geprüfte/-r biologisch-technische/-r Assistent/-in (Allerdings gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Abschlussbezeichnungen)
- Ausbildungsdauer: 2 Jahre
- Ausbildungsform: Die Ausbildung zum BTA ist eine schulische Berufsausbildung mit begleitenden Praktika. Es gibt ca. 40 Berufsfachschulen und Berufskollegs für diese Ausbildung in Deutschland. Staatliche Einrichtungen sind schulgeldfrei, während bei privaten Trägern eine Schulgebühr zu entrichten ist.
- Zugang: Es wird keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die meisten Schüler/-innen haben einen mittleren Schulabschluss, die Fachschulreife oder die Hochschulreife.
- Prüfung: Die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung besteht aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil. Die Fächer: Biologie, Chemie, Mikrobiologie, Biotechnologie, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde.
- Ausbildungsorte: Berufsfachschulen und Berufskollegs
- Eignung: Naturwissenschaftliches Interesse und Forschergeist sind die Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Bei den oft kleinteiligen Arbeiten ist Fingerfertigkeit und Genauigkeit gefragt. Im Mikrobereich müssen die Daten präzise stimmen. Und auch Routineaufgaben müssen zuverlässig erledigt werden.
- Weiterbildung: Techniker/-in, Meister/-in, Studium, Spezialisierung
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Gefahr
Biologisch-technische Assistenten arbeiten mit ätzenden Substanzen wie zum Beispiel Natronlauge oder Salzsäure. Deshalb müssen sie Schutzkleidung tragen.
Kleidung
Neben Laborkittel, Brille und Handschuhen werden auch im Sommer bedeckte Beine und geschlossene Schuhe empfohlen. Außerdem hantieren biologisch-technische Assistenten mit scharfen Werkzeugen, wie einem Skalpell, auch hier besteht eine gewisse Verletzungsgefahr.
Teamfähigkeit
Im Labor liegen die Arbeitsplätze oft nah nebeneinander oder man muss sich gemeinsam ein Gerät teilen. Größere Versuchsreihen erfordern außerdem die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Assistenten, Studenten und Wissenschaftlern.
Genauigkeit
Nur wer genau arbeitet und exakt dokumentiert, erhält aussagekräftige Ergebnisse. Falsche Ergebnisse können in der Industrie und in der Wissenschaft fatale Folgen haben. Biologisch-technische Assistenten müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein, man muss sich auf sie verlassen können.