Elektroniker/-in Maschinen und Antriebstechnik Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren
Elektroniker/-innen für Maschinen und Antriebstechnik kennen sämtliche Bauteile von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren. Sie stellen beispielsweise Wicklungen für diese Geräte her, montieren sie, nehmen sie in Betrieb und halten sie instand.
Es sind haushohe Geräte: die tonnenschweren Transformatoren für Kraft- und Umspannwerke. Ganz klein erscheinen davor Auszubildende wie Florian Schneider. Schon im zweiten Lehrjahr hilft er bei der Herstellung mit. Angehende Elektroniker wie er installieren an der Außenseite des Trafos Schaltkästen, verlegen und verbinden viele Meter Leitung. So lernen sie Schaltanlagen, Steuerungseinrichtungen sowie Mess- und Regeleinrichtungen von Grund auf kennen. Alles muss richtig angeschlossen und eingestellt werden: Die Öltemperatur-Anzeige genauso wie der Stufenschalter an der Außenseite des Trafos.
Mehrere Millionen Volt
Bevor die riesigen Trafos in die ganze Welt exportiert werden, müssen sie Tests mit höchsten Belastungen durchlaufen und dabei beispielsweise einen Blitzschlag überstehen. Dafür hat die Firma ein eigenes Prüffeld eingerichtet. Elektroniker bereiten die Tests vor, bevor Hochspannung mit mehreren Millionen Volt auf die Geräte trifft. Eine gefährliche Arbeit.
Auf Fehlersuche
Ganz anders sieht es in einem Handwerksbetrieb aus, in dem Elektromotoren und Generatoren repariert werden. Hier zerlegt der Geselle Julian Schrepf an seiner Werkbank täglich kleinere, defekte Elektromotoren und sucht nach der Fehlerquelle. Jahrelang waren sie an Förderbändern, Rolltreppen, Garagentoren oder Hebebühnen im Einsatz. Eine dreckige Arbeit, denn viele Teile des gebrauchten Motors sind ölverschmiert. Doch das kümmert Julian wenig. Er langt beherzt zu, trennt Gehäuse und elektrische Verbindungen. Schnell hat er einen Verdacht. Es könnte die Bremse sein. Und tatsächlich: er hat Recht. An der Oberseite sind Schleifspuren zu erkennen, die nicht an diese Stelle gehören. Jetzt muss ein passendes Ersatzteil bestellt und geliefert werden, erst dann kann Julian den Motor wieder zusammenbauen. Doch schon hat er den nächsten auf der Werkbank.
Strom für eine ganze Stadt
Manchmal hängt besonders viel von der Arbeit der Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik ab. Zum Beispiel die Stromversorgung einer ganzen Stadt. Im Umspannwerk sorgen mächtige Transformatoren dafür, dass die Spannung im Netz stabil bleibt. Auch Lehrlinge wie Florian Schneider erhalten schon während der Ausbildung die Gelegenheit zu überprüfen, ob ihre Einbauten im täglichen Betrieb auch richtig funktionieren.
"Grundsätzlich stehen einem die Wege bis zu höheren Stellen offen. (…) Da finden sich im Werk immer Möglichkeiten, bis hin mal zum Projektleiter."
Damian Pyka, Prüffeldmeister
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Elektroniker/-in - Maschinen und Antriebstechnik
- Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Handwerks- oder Industriebetrieben, Berufsschule und Lehrwerkstätten
- Ausbildungsorte: Tätigkeit im Betrieb, in Werkstätten bzw. Werkshallen. Gelegentlich Montage- oder Reparaturarbeiten vor Ort beim Kunden.
- Zugang: Keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Elektroniker mit mittlerer Reife ein.
- Prüfung: Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer
- Eignung: Mathe- und Physikkenntnisse, handwerkliches Geschick, Grundkenntnisse in InformatikPerspektiven: Beschäftigung finden Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik in der Elektroindustrie, in Betrieben des Elektromaschinenbauerhandwerks, bei Trafo- und Motorenwerken, aber auch in Reparaturbetrieben für Elektromotoren und Generatoren.
- Weiterbildung: zum/zur Meister/-in, Techniker/-in; bei Hochschuleignung: ein Studium der Elektrotechnik; Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Geschick
Ob beim Verlegen oder Verbinden von Kabeln in Schaltkästen oder beim Anschluss von Kontrollgeräten an der Außenseite von Trafos - dafür benötigt der Elektroniker viel handwerkliches Geschick.
Genauigkeit
Beim Bau von Elektromotoren fügt der Elektroniker Spulen aus Kupferdraht in ein Eisengehäuse ein. Dabei ist die exakte Position der Drähte genauso wichtig wie ihre Unversehrtheit. Schon geringe Fehler führen zum Defekt des ganzen Motors.
Gefahr
Der Umgang mit stromführenden Teilen bedeutet für den Elektroniker ständig Gefahr. Dazu kommt die Absturzgefahr bei Arbeiten auf haushohen Transformatoren für Umspannwerke. Ständige Konzentration bei der Arbeit ist in diesem Beruf überlebenswichtig.