Hotelfachmann/-frau Nichts für Morgenmuffel, aber für Weltoffene
Hotelfachleute kümmern sich um das Wohl der Gäste. Die Hotelzimmer in Ordnung bringen, in der Küche mithelfen, Servieren, Veranstaltungen organisieren, am Empfang arbeiten all das gehört zu den Aufgaben von Hotelfachleuten.
"Man kann vielleicht ein kleiner Morgenmuffel sein, wenn man das Buffet aufbaut, aber wenn dann die Gäste kommen, muss man schon freundlich sein, hellwach und strahlen", das weiß Anne Röder inzwischen. Die 18-Jährige steckt mitten in der Ausbildung zur Hotelfachfrau, wenn sie Frühschicht hat, muss sie um 4 Uhr aufstehen. Früh- und Spätschicht, arbeiten am Wochenende und am Feiertag - die Arbeitszeiten in dem Beruf sind gewöhnungsbedürftig, gehören aber einfach dazu, denn die Hotelgäste wollen frühstücken bevor ihr Tag beginnt. Und das gehört zu Annes Aufgaben: das Frühstücksbuffet vorbereiten. Während der dreijährigen Ausbildung arbeitet Anne auch in der Küche mit, um auch hier die Abläufe kennen zu lernen. Natürlich muss sie keine Menüs zaubern wie ein Koch, aber so die ein oder andere Kleinigkeit sollte sie einfach drauf haben. Die Arbeit am Empfang lernt Anne während der Lehre auch kennen.
Von Hawaii bis Hongkong - Karriere im Ausland
Sascha Lenz arbeitet in einem 5-Sterne Hotel in Berlin. Als Assistant Director of Food and Beverage kümmert er sich um die drei Restaurants im Haus - Weine, Essen und Service, alles muss stimmen, sonst gehen die Promis woanders hin. Getränkeauswahl, Einkauf, neue junge Winzer testen - die eine Seite seiner Arbeit. Der 30-Jährige hat Karriere gemacht, inzwischen trägt er Verantwortung für 80 Mitarbeiter. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann ging er ins Ausland, lernte Luxushotels an Traumplätzen dieser Erde kennen. Drei Jahre Hawaii und Hongkong liegen hinter ihm. Das bedeutet Spaß und harte Arbeit.
"Im Ausland sind das grundsätzlich sechs Tage Wochen, sechs Tage wirklich arbeiten, zwölf bis 14 stunden am Tag, aber wenn man an einem Ort ist wie Hawaii ist das immer wie Urlaub, man kann gut auftanken. Man muss schon ein bisschen Abenteuergeist und Opferbereitschaft mitbringen, man lässt schon viel hinter sich, Familie, Freunde, man zieht immer ein oder zwei Jahre an einen Ort, an dem man sich immer wieder neu einrichten muss, immer wieder neue Möbel kaufen muss, also so schön wie es ist, man muss auch Sachen hinter sich lassen."
Sascha Lenz
Den Gastgeber spielen, so nennt Sascha Lenz das, wenn er seine Runde durch die Restaurants dreht. Daneben steht auch viel Büroarbeit auf dem Programm: E-mails, Verträge und Angebote checken - und ganz wichtig: die Umsätze des Vortags überprüfen, denn es gibt ein bestimmtes finanzielles Ziel, das die Abteilung erreichen sollte. Sascha Lenz hat seinen Traumberufe gefunden. Auf jeden Fall will er wieder ins Ausland, denn Hotelfachleute werden überall gebraucht.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Hotelfachmann/-frau
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre (Verkürzung um sechs Monate möglich)
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Betrieb und Berufschule, auch rein schulische Ausbildung möglich
- Prüfung: IHK
- Ausbildungsorte: Überwiegend absolvieren Auszubildende ihre Lehre in Hotelbetrieben, z. B. in kleinen Familienunternehmen oder in großen internationalen Hotels. Dabei findet die Ausbildung in verschiedenen Räumen des Betriebes (Etage, Empfang, Servicebereich, Küche) statt.
- Zugang: Keine formale Zugangsvoraussetzung, aber viele Betriebe verlangen mindestens Mittlere Reife bzw. Abitur, da die Azubis dann schon über 16 Jahre alt sind und nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz länger arbeiten dürfen.
- Eignung: Angenehmer Umgang mit Menschen, Fremdsprachen, Flexibilität, Teamgeist, Genauigkeit
- Perspektiven: Hotelfachleute können nach der Ausbildung einen Meisterkurs absolvieren, den Fachwirt im Gastgewerbe machen oder eine Hotelfachschule besuchen. Viele streben eine Führungsposition an.
- Alternativen: Hotelfachleute sind in vielen Branchen gefragt, wo es um Organisation und Kommunikation geht, Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau, Hotelkaufmann/Hotelkauffrau, Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Verdienstmöglichkeiten
Angehende Hotelfachleute verdienen im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen durchschnittlich. Die Perspektiven sind rosig: In Führungspositionen, als Hoteldirektor zum Beispiel, steigt das Gehalt.
Team
Hotelfachleute kommen mit vielen Menschen in Kontakt. Mit den Kollegen müssen sie sich abstimmen. Teamplayer sind gefragt!
Info
Der Großteil der Hotelfachleute ist weiblich, nur etwa 25 Prozent der Auszubildenden ist männlich.