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Mechaniker/-in für Land- und Baumaschinentechnik Notfallhelfer auf dem Bauernhof

Melkroboter, Hydrauliköl und Kettensäge - hier sind Alleskönner gefragt. Formal gehören die Bereiche Landmaschinentechnik und Baumaschinentechnik zusammen. Doch in der Praxis entscheiden sich die Mechaniker meist für eine der beiden Richtungen.

Stand: 25.11.2019

Besonders Landmaschinenmechaniker wandeln zwischen zwei Welten: Sie müssen moderne High-Tech-Geräte ebenso reparieren können wie die Klassiker. Platinenwechsel bei einer Steuereinheit eines Melkroboters gehört also ebenso dazu, wie das Reinigen eines verrußten Auspuffrohres bei einem historischen Schlepper. Melktechnik, große selbst fahrende Erntemaschinen, Kleingartengeräte, etwa Rasenmäher - allein schon der Ersatzteile und Schulungen wegen spezialisieren sich die meisten Betriebe auf einzelne Marken, auf Groß- und Kleingeräte. Auch innerhalb einer solchen Nische ist die Arbeit stets abwechselungsreich. Kein Tag gleicht dem anderen.

"Ja, es ist so, dass der Mechaniker für Landmaschinentechnik eben ein breites Spektrum an Maschinen betreut und dadurch ein enormes Fachwissen hat. Und er muss sehr flexibel sein, sich verschiedenen Situationen anpassen können. Und er muss mit Kunden umgehen können. Kurzum: Dadurch sind die Leute also sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt."

Bernd Hufnagel, Meister

Technische Alleskönner

Die Mechaniker sind sowohl im Außendienst wie auch in der Werkstatt im Einsatz. Viele Betriebe bieten einen Notfalldienst für Landwirte an. Für die Mitarbeiter bedeutet das: Rufbereitschaft. Denn ein defekter Mähdrescher oder eine kaputte Melkmaschine muss umgehend repariert werden. Die Vielfältigkeit macht den Reiz aus. Doch der Beruf hat auch eine Kehrseite: Er kann körperlich sehr anstrengend sein, ölige oder dreckige Hände sind die Regel, gerade zur Erntezeit kommt es oft zu Überstunden. Wer das nicht scheut, dem stehen mit dem Gesellenbrief in der Tasche viele Wege der Karriereplanung offen. Sei es als Techniker, Meister mit dem eigenen Betrieb oder einem Studium. Auch branchenübergreifend sind die Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik sehr gefragt. Kein Wunder: sie stehen im Ruf, für fast jedes Problem rasch eine Lösung parat zu haben. Übrigens: man muss nicht selbst auf dem Bauernhof aufgewachsen sein, um ein erfolgreiche Mechaniker für Landmaschinentechnik zu werden.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Mechaniker/in - Land- und Baumaschinentechnik
  • Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
  • Ausbildungsorte: Mechaniker/innen für Land- und Baumaschinentechnik werden im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ausgebildet. Überwiegend absolvieren Auszubildende ihre Ausbildung in Betrieben, die land- und forstwirtschaftliche Maschinen sowie Baumaschinen herstellen. Meist sind sie in Spezialwerkstätten für Land- oder Baumaschinentechnik tätig, daneben auch direkt bei Kunden oder auf den Einsatzstellen (land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Baustellen, Baugewerbe).
  • Ausbildungsform: Mechaniker/in - Land- und Baumaschinentechnik ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO). Die bundesweit geregelte Ausbildung wird in Industrie und Handwerk angeboten.
  • Prüfung: Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird der Teil 1 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung durchgeführt, der aus praktischen, mündlichen und schriftlichen Arbeitsaufgaben besteht. Der zweite Teil der Prüfung findet am Ende der Ausbildungszeit statt und besteht aus praktischen, mündlichen und schriftlichen Prüfungen in den Bereichen Kundenauftrag, Arbeitsplanung, Funktionsanalyse, Wirtschafts- und Sozialkunde. In der praktischen Prüfung soll der Prüfling ein Prüfungsprodukt erstellen und dokumentieren und dabei drei Arbeitsaufgaben ausführen, die Kundenaufträgen entsprechen. Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 14 Stunden, wobei das Prüfungsprodukt einschließlich eines maximal 30-minütigen Fachgesprächs wie auch die Arbeitsaufgaben jeweils in sieben Stunden durchgeführt werden sollen.
  • Zugang: Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Mechaniker/innen für Land- und Baumaschinentechnik mit Hauptschulabschluss ein.
  • Eignung: Mechaniker/innen für Land- und Baumaschinentechnik brauchen handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und sollten körperlich fit sein.
  • Perspektiven: Mechaniker/-innen für Land- und Baumaschinentechnik können sich meist sehr flexibel auf unterschiedliche Probleme einstellen. Deshalb sind sie auch branchenübergreifend gefragt. Experten bewerten die Berufsaussichten für engagierte Mechaniker/-innen für Land- und Baumaschinentechnik im Allgemeinen als positiv.
  • Alternativen: Kfz-Mechatroniker/-in, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in, Elektroniker/-in für luftfahrttechnische Systeme, Industriemechaniker/-in, Werkzeugmechaniker/-in

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Kraft

Mechaniker/-innen für Bau- und Landmaschinentechnik müssen oft kräftig anfassen und schwer heben. Das Rad eines Mähdreschers etwa wiegt bis zu 350 Kilogramm.

Info

Kommunikation mit dem Kunden lernt man nicht in der Berufsschule, sondern muss es ein Stück weit mitbringen. Zum erfolgreichen Verkauf von Gartengeräten gehört guter Service. Und der beginnt mit der Geräteeinweisung. Viele Hersteller, etwa von Kettensägen oder wie hier Motorsensen, verlangen sogar eine Einweisung durch Fachpersonal.


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