Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice Allrounder mit Zukunft
Von Holz über Edelstahl zu Stein: Die Palette an Materialien, mit denen die Fachkraft arbeitet, ist breit gefächert. Der sichere Transport der Möbelstücke ist dabei genauso wichtig wie die zuverlässige Montage und das Anschließen von Wasser- und Elektroinstallationen.
Vorsichtig wickeln Christopher Dippold und sein Kollege das gerahmte Bild in Blasenfolie und kleben das Paket gut zu. Schließlich muss der Glasrahmen gut geschützt sein, wenn er gleich per LKW auf Reisen geht. Christopher macht gerade die Ausbildung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. Er ist im dritten Lehrjahr. Nach dem qualifizierenden Hauptschulabschluss hat er ein mehrwöchiges Praktikum in dem Bamberger Umzugsunternehmen absolviert, das ihn jetzt ausbildet. Die Entscheidung, diesen Beruf zu ergreifen, fiel ihm leicht, denn die Arbeit macht dem 20-Jährigen großen Spaß. Ein reiner Schreibtischjob wäre für Christopher nichts gewesen - er will unterwegs sein. Da ist ein Umzugsunternehmen für ihn genau der richtige Betrieb.
"Besonders toll finde ich, dass man viel rum kommt, wenn man im Umzugsbereich arbeitet. Wir sind im ganzen Land unterwegs und machen auch europaweit Umzüge. Es ist total interessant, als junger Mensch was von der Welt zu sehen."
Christopher Dippold (20), 3. Lehrjahr
Bis zu acht Kunden pro Schicht
Azubi Paul Süßenguth-Großmann wird in einem großen Würzburger Möbelhaus ausgebildet. Die meiste Zeit seines Arbeitstages verbringt er damit, den Kunden ihre bestellten Möbelstücke zu bringen. Das können ganze Wohnlandschaften, Küchen oder sogar Bäder sein. Im Lager kontrolliert Paul die Ware - und zwar, bevor er sie im LKW verstaut. Nichts wäre ärgerlicher, als dem Kunden die falsche Ware zu liefern. Gemeinsam mit seinem Kollegen ist der 20-Jährige dann den ganzen Tag lang unterwegs. Je nach Größe der Ladung fahren die Männer pro Schicht bis zu acht Kunden an.
"Der Beruf bringt mir auch persönliche Vorteile: Wenn zuhause mal ein Kochfeld oder sogar der ganze Herd kaputt ist, kann ich das Gerät ohne Hilfe austauschen. Ich kann alles selbst machen, was mit der Küche zu tun hat."
Paul Süßenguth-Großmann (20), 3. Lehrjahr
Oft erledigt Paul auch Aufträge im Einrichtungshaus. Im Ausstellungbereich ist er mitverantwortlich für den Aufbau von Modellküchen und diversen Möbelstücken. Auch dort ist es wichtig, dass Kochfelder, Schubladen und Schranktüren sitzen und die Möbel ordentlich aufgebaut sind. Schließlich entscheidet der Kunde hier vor Ort, ob und was er kauft.
Der Beruf der Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist noch recht jung. Lange hatten Einrichtungshäuser, Möbelspeditionen und die Möbelindustrie bessere Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter gefordert. Mit der dreijährigen Lehre ist das nun geschafft: Die Auszubildenden lernen, diverse Materialien zu bearbeiten, Möbel sicher zu transportieren, ordentlich aufzubauen und Wasser-, Lüftungs- und Elektroanschlüsse zu installieren.
Verlässlicher Allrounder
Meist sind es Männer, die sich für diesen Beruf entscheiden. Denn neben einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und einem gewissen Maß an Kreativität ist körperliche Belastbarkeit extrem wichtig. Durch die unterschiedlichen Spezialisierungsmöglichkeiten wie die zum Küchen- oder Einrichtungsfachberater können sich aber auch Frauen gut in diesen Beruf einbringen. Ein Beruf voller Abwechslung, und ein Beruf mit Zukunft: Die ständige Mobilität der Gesellschaft wirkt sich auf die Berufsaussichten gut aus. Viele Unternehmen übernehmen ihre Azubis. Denn die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist durch ihre breit gefächerte Ausbildung ein verlässlicher Allrounder.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Die Ausbildung gibt es erst seit 2006. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die im Betrieb und in der Berufsschule stattfindet.
- Prüfung: IHK
- Ausbildungsorte: Unternehmen im Bereich Küchen- und Möbelhandel, Umzugsfirmen, Möbelspeditionen, Betriebe der Möbelherstellung
- Zugang: Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Überwiegend haben die Auszubildenden einen qualifizierenden Hauptschulabschluss.
- Eignung: Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind Voraussetzung für den Beruf. Vor allem bei der Montage von Möbeln und Küchen ist räumliches Vorstellungsvermögen von großem Nutzen. Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll.
- Perspektiven: Die Berufsaussichten sind gut. Aufgrund der breit gefächerten Ausbildung übernehmen Unternehmen ihre Auszubildenden gern: Sie sind Allrounder.
- Weiterbildung: Weiterbildung zum Einrichtungs- oder Küchenfachberater, Aufstieg zum unternehmensinternen Teamleiter, Selbstständigkeit
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Teamarbeit
Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice arbeiten in der Regel mindestens zu zweit. Sie unterstützen sich gegenseitig beim Transport und der Montage von Möbeln. Durch die Arbeit im Team sparen sie Zeit und Kraft.
Kraft
Kraft und ein gewisses Maß an körperlicher Belastbarkeit sind unverzichtbar. Ob beim Umzug oder im Möbelhaus, die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice muss grundsätzlich viel anpacken, heben und tragen.
Geschick
Geschick ist vor allem gefragt, wenn bei der Montage Probleme auftreten: Passt das Sofa nicht durch die Tür, muss die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice schnell eine Lösung finden und diese geschickt umsetzen.
Gefahr
Besonders im Umgang mit der Säge, aber auch bei der Installation von elektrischen Geräten ist ein verantwortungsvoller Umgang wichtig - jede Unaufmerksamkeit könnte fatale Folgen haben.