Physiotherapeut/-in Patienten auf die Beine bringen
Im Profisport gehören Physiotherapeuten fest zur Mannschaft. Der Sport ist aber nur ein Arbeitsbereich der Physiotherapeuten. Viel häufiger therapieren sie im Krankenhaus, in Kliniken oder in physiotherapeutischen Praxen.
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Die Schüler lernen hauptsächlich an einer Berufsfachschule, und zwar Theorie und Praxis! Dazwischen eingestreut sind Praxisphasen an Kliniken und in Privatpraxen. Zugangsvoraussetzung ist die Mittlere Reife.
"Ich hab den ersten Kontakt zur Physiotherapie durch den Fußball gehabt, ich hab selbst Fußball gespielt. Und ich hab mir dann gedacht: In dem Beruf ist eigentlich alles vereint, was dich interessiert: Medizin zum einen, dann der Umgang mit Menschen, und - ein Beruf, in dem man sehr viel Bewegung hat, - und bewegen kann!"
Sebastian Zapf (22), 3. Schuljahr
Physiotherapeuten behandeln Patienten nach ärztlicher Verordnung. Sie halten die Therapiepläne ein und müssen genau arbeiten. Physiotherapeuten stellen Beweglichkeit und Muskelfunktionen wieder her und korrigieren Fehlhaltungen. Sie leisten Hilfestellung bei der Bewegungsführung, beim Gehen und Treppensteigen, und leiten die Patienten an zu eigenständigen Übungen. Sie sollten aufgeschlossen sein. Ihre Arbeit kann körperlich anstrengend sein, etwa wenn sie sich beugen und bücken oder einen bettlägerigen Patienten heben müssen. Die Tätigkeit kann auch seelisch belasten, bei Patienten mit schweren Behinderungen oder Unfallfolgen.
"Ich hab sehr viele schöne Erfahrungen schon gemacht, in meinem Praktikum vor allem, und zwar insofern, dass wir auch Patienten hatten, die von Schmerzen gepeinigt waren oder in ihrer Bewegung ganz stark eingeschränkt waren und nur noch ein paar Meter gehen konnten, schmerzfrei! Und nach drei, vier Behandlungen haben wir das geschafft, dass sie zum Beispiel Treppen wieder gehen konnten, oder eine längere Gehstrecke. Da weiß man auch, dass es hilft, was man tut."
Anja Schießl (22), 2. Schuljahr
Nach der Ausbildung können Physiotherapeuten in Kliniken, Privatpraxen, Pflegeheimen oder in Reha-Zentren arbeiten. Mit einigen Jahren Arbeitserfahrung und mit Zusatzqualifikationen können sie sich auch selbständig machen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Physiotherapeut/-in
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Unterricht in Berufsfachschule, dazu Praktika
- Ausbildungsorte: Schule, aber auch Praxisphasen an Krankenhäusern
- Zugang: Mittlere Reife
- Eignung: Einfühlungsvermögen, keine Scheu vor Körperkontakt, psych. Belastbarkeit, Sorgfalt
- Perspektiven: gute Aussichten für die, die sich weiterbilden oder spezialisieren.
- Alternativen: Sportpädagogik, nichtärztliche Therapie, Geburtshilfe, Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst, Erziehung, Sozialwesen, medizinische Dokumentation
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Verdienstmöglichkeiten
In der Ausbildung verdienen Physiotherapeuten nichts, auch nicht in den Praxisphasen. An Privatschulen müssen sie zudem Schulgeld zahlen, nur die öffentlichen Berufsfachschulen sind schulgeldfrei. Das Einstiegsgehalt eines fertigen Physiotherapeuten beträgt im öffentlichen Dienst rund 1.800 Euro brutto.
Geschicklichkeit
Zur Physiotherapie gehört auch, geschickt die richtigen Körperstellen der Patienten zu massieren.
Genauigkeit
Sorgfältig erstellen Physiotherapeuten Übungsprogramme, um beispielsweise Fehlhaltungen zu korrigieren.
Kraft
Körperliche und geistige Kraft sind das A und O beim Beruf des Physiotherapeuten. Sie müssen ihren Patienten bei den Übungen helfen und sie selbst vorführen. Spaß am Sport gehört mit dazu. Da sie mit kranken Menschen arbeiten und zum Beispiel auch Unfallopfer behandeln, müssen sie psychisch einiges verkraften und nach der Arbeit gut abschalten können.