Kaufmann Spedition und Logistikdienstleistung Architekten des Transportwesens
Alleine in Deutschland werden 3,8 Milliarden Tonnen Fracht transportiert. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung organisieren Versand und Lagerung von Gütern und entscheiden über das geeignete Transportmittel.
"Wie kommt ein Jogurt Becher in das Kühlregal?" Max wollte es wissen. Der Einblick in die Welt der Logistik fasziniert den 17-Jährigen. Nun beginnt für ihn die dreijährige Ausbildung. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung organisieren Versand und Lagerung von Gütern. Immer mehr Waren werden verschickt. Die Fachkräfte helfen beispielsweise bei der Auswahl der Verpackung. Ständig klingelt das Telefon im Großraumbüro. Die Kollegen von Max erstellen Angebote, suchen geeignete Routen heraus. Per Flugzeug, Schiff, LKW und Bahn werden alleine in Deutschland 3,8 Milliarden Tonnen Fracht transportiert. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung entscheiden über das geeignete Transportmittel. Geht es ins Ausland müssen auch Zollformalitäten erledigt werden. Viel Kreativität ist in diesem Job gefordert, daher auch die Bezeichnung "Architekten des Transportwesens". All dies passiert oft unter Zeitdruck. Fehler können teuer werden.
"Es wird nicht langweilig. Hier ist immer was los. Vor allem in der Halle. Was für ein Trubel. Ein LKW nach dem anderen aus dem In- und Ausland - toll."
Max Erhardt (17) , 1. Lehrjahr
Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen
Max organisiert gerne, hatte stets gute Noten in Englisch und Mathe. Perfekt für die Branche. Insbesondere Bewerber mit Mittlerer Reife oder Abitur werden gesucht. Bei der Auswahl achten die Chefs auch auf Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen der Interessenten. Max bekam den Zuschlag und arbeitet nun im Büro. Zudem muss er immer wieder ins Lager oder auf den Betriebshof zu den LKW-Fahrern um Frachtpapiere zu prüfen. Michael ist bereits im dritten Lehrjahr. Er muss sich warm anziehen. Bei minus 21 Grad kontrolliert er die Pizzalieferung. Tonnenweise werden diese aus dem unterfränkischen Gochsheim bundesweit in Lebensmittelläden geliefert. Dabei darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden.
Als Thomas Metz vor 14 Jahren seine Lehre begann hieß der Beruf noch Speditionskaufmann. Inzwischen ist Thomas zum Ausbildungsleiter aufgestiegen. Mit diesem Job können Max und Michael Karriere machen, meint er.
"Da haben sie natürlich auch die Möglichkeit durchzustarten. Sie können bei uns Bereichsleiter werden oder sogar noch ins obere Management einzusteigen. Es stehen alle Möglichkeiten offen."
Thomas Metz, Speditionskaufmann
Mehr Verantwortung - steigender Verdienst
Auch ein Studium bietet sich an. Selina steckt im dritten Semester Betriebswirtschaft und Logistik. Die 22-Jährige will künftig mehr Verantwortung im Betrieb übernehmen. Damit steigt auch der Verdienst. Bundesweit gib es gut 5.000 Ausbildungsplätze. Überall dort, wo Waren in großen Mengen transportiert werden lohnt es sich nachzufragen. Max hat es genauso gemacht.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Kaufmann /-frau Spedition und Logistikdienstleistung
- Ausbildungsdauer: Drei Jahre
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung im Betrieb und an der Berufsschule
- Prüfung: IHK
- Ausbildungsorte: Industrie und Handel - überall dort wo viele Waren transportiert werden lohnt es sich nachzufragen.
- Zugang: Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben. Ein mittlerer Schulabschluss wird allerdings meistens mindestens vorausgesetzt.
- Eignung: Organisationstalent, Verhandlungsgeschick, Vorliebe für Büroarbeit, Fremdsprachenkenntnisse
- Perspektiven: Die Logistikbranche gehört zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Nach der Ausbildung hat man gute Chancen auf Arbeit. Wer gerne Führungsaufgaben übernimmt, kann beispielsweise Abteilungsleiter werden.
- Alternativen: Ausbildungsalternativen: Kaufmann /-frau Verkehrsservice, Luftverkehrskaufmann/-frau
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Kommunikation
Kundenberatung gehört zum Alltag: Wichtig sind Fremdsprachenkenntnisse, da viele Unternehmen weltweit aktiv sind.
Team
Nur gemeinsam sind viele Aufgaben zu bewältigen. Ob LKW Fahrer oder Disponent, jeder übernimmt eine wichtige Funktion in der Transportkette. An komplexen Aufträgen arbeiten oft mehrere Kaufleute Spedition und Logistikdienstleistung zusammen.
Arbeitszeit
Auch am Wochenende oder Nachts wird in großen Betrieben gearbeitet. Fällt beispielsweise ein Fahrer aus, muss der Disponent für Ersatz sorgen.