Vermessungstechniker/-in Koordinaten, Pläne und Messgeräte
Vermessungstechniker erstellen entweder Pläne oder sie messen Plandaten auf Baustellen ein. Sie arbeiten bei Wind und Wetter draußen, müssen ihre Daten aber auch im Büro am Computer weiterverarbeiten.
Der Flughafen Hof-Plauen: Es geht um die Sicherheit im Luftverkehr. Ein Vermessungstrupp der Stadt Hof rückt an. Der Vermessungstechniker-Azubi Jan Völkel, Vermessungsingenieur Carsten Hahn und ein technischer Angestellter stellen ihren Standort fest. Das machen sie mit einem GPS-Gerät. Der Standpunkt wird als Fixpunkt für die weitere Vermessung festgelegt. Jan Völkel lernt im 2. Ausbildungsjahr. Er justiert das GPS-Gerät. Es arbeitet viel exakter als das GPS, das in normalen Autonavis zum Einsatz kommt.
Alleskönner Tachymeter
Von hier aus will das Team klären, ob die Bäume rund um den Flughafen immer noch ausreichend Abstand zu den Start- und Landeanflugschneisen haben. Wenn einzelne Bäume zu hoch gewachsen sind, dann müssen sie gekürzt oder gefällt werden. Vermessungsingenieur Carsten Hahn bringt das Tachymeter. Das Tachymeter kann fotografieren, filmen, Winkel und Strecken messen und sogar 3-D-Aufnahmen machen. Jetzt geht es darum eine sogenannte trigonometrische Höhenbestimmung zu machen. Dazu richtet Jan das Tachymeter exakt ein. Er muss genau arbeiten. Der dritte Kollege stellt in ein paar hundert Meter Entfernung einen Reflektor auf. Dann werden Entfernung und Winkel vermessen. Später werten sie die Messung im Büro aus und melden das Ergebnis dem Luftamt Nordbayern. Nicht nur Kommunen sondern auch viele Ingenieurbüros beschäftigen Vermessungstechniker. Die Vermessungsämter hingegen bilden meist Katastertechniker aus, keine Vermessungstechniker.
"Wir erwarten in jedem Fall ein gutes mathematisches Verständnis, im Sinne von Geometrieaufgaben, im Sinne von Gleichungen, die auch im Vermessungstechnikerberuf gelöst werden müssen."
Carsten Hahn, Vermessungsingenieur
Deformationsmessung einer Staumauer
Der Untreusee bei Hof. Jan und sein Chef Edwin Greim gehen über die Staumauer des Stausees. Sie wollen eine Deformationsmessung machen, also nachprüfen, ob die Stauermauer immer noch fest steht oder sich vielleicht verformt oder bewegt. Dazu vermessen sie insgesamt 12 festgelegte Punkte. Später werden dann über Winkelfunktionen im Dreieck die genauen Abstände der Kontrollpunkte bestimmt und mit früheren Messungen verglichen. Wenn die Veränderungen im Toleranzbereich sind, steht die Mauer sicher.
"Das Spannende an dem Beruf ist, dass man nicht nur wie beim technischen Zeichnen im Büro sitzt und die Pläne macht, sondern auch im Außendienst unterwegs ist. Somit lernt man auch andere Tätigkeiten kennen."
Jan Völkel (19), 2. Lehrjahr
Vermessungstechniker brauchen Orientierungssinn, ein gutes Vorstellungsvermögen und gute Noten in Mathematik. Wem die Arbeit im Freien und im Büro gleichermaßen Freude macht, für den ist der Vermessungstechniker ein spannender Beruf in einem spannenden Umfeld.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Vermessungstechniker/-in Fachrichtung Vermessung
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung in der Berufsschule und Ausbildungsbetrieben
- Zugang: Grundsätzlich braucht man für die Ausbildung zum Vermessungstechniker keine bestimmte schulische oder berufliche Voraussetzung. Die allermeisten Azubis haben die mittlere Reife, viele Abitur oder Fachabitur, nur ganz wenige bekommen mit dem Hautschulabschluss eine Ausbildungsstelle.
- Eignung: Vermessungstechniker müssen genau arbeiten. Sie brauchen gute Kenntnisse in Mathematik, vor allem in Geometrie. Vermessungstechniker sollten sich ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben und sich gut orientieren können.
- Weiterbildung: Ingenieurstudium
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur.
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Verdienstmöglichkeiten
Das Einkommen von Vermessungstechnikern variiert je nach Betrieb. In Bauunternehmen und auf Montage wird meist mehr verdient als in kleinen Ingenieurbüros. Im öffentlichen Dienst wird nach den Tarifverträgen dort bezahlt.
Genauigkeit
Vermessungstechniker müssen exakt arbeiten. Schon kleinste Ungenauigkeiten können große Folgen haben.
Info
Vermessungstechniker haben unregelmäßige Arbeitszeiten. Sie müssen die Sommerzeit ausnützen, wenn es länger hell ist. Im Winter werden oft Überstunden abgebaut.