Metallbildner/-in Fachrichtung Metalldrücktechnik Kupfer, Messing, Edelstahl - Alles aus Metall
Metallbildner der Fachrichtung Metalldrücktechnik – früher "Metalldrücker" – fertigen aus Metallen wie Edelstahl, Aluminium, Kupfer und Messing runde, symmetrische Hohlkörper. Dabei setzen sie viele verschiedene Handwerkstechniken ein.
Moritz Oppenländer und Casey George machen bei der Metalldrückerei Hinderer in Kornwestheim in Baden-Württemberg ihre Ausbildung. Sie lernen Metallbildner in der Fachrichtung Metalldrücktechnik. Von dem Beruf hatten sie noch nie gehört: Erst über ein Praktikum haben sie ihn kennengelernt. Im ersten ihrer drei Lehrjahre bekommen Metalldrücker eine mechanische Grundausbildung. Dazu gehören z.B. löten und drechseln. Sie lernen dabei auch, wie man verschiedene Maschinen bedient, mit denen sich Metallbleche schneiden lassen. Das sind die Grundvoraussetzungen, bevor sie mit dem Handdrücken beginnen.
"Im ersten Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden die mechanische Grundausbildung beigebracht, dazu gehören feilen, sägen, bohren, das brauchen die für das Weitere, um die Form zu erstellen oder auch zu drücken. Die müssen das Gefühl für das Blech oder auch für das Holz bekommen."
Eugen Heidt, Geselle
Ab dem zweiten Lehrjahr drücken sie an der Handdrückbank rundsymmetrische Produkte. Sie drechseln zuerst Drückformen aus Holz, über die sie dann Metallscheiben, die "Ronden", mit verschiedenen Werkzeugen drücken. Das Metall schmiegt sich nach und nach an die Holzform an - und es entstehen dreidimensionale, runde Hohlkörper.
"Das kann man sich gar nicht so richtig vorstellen, aber wenn man das sieht, das ist wirklich faszinierend. Es macht Spaß, aus dem Blech wirklich ein anderes Teil zu machen."
Casey George (17), 2. Ausbildungsjahr
Man braucht viel Geduld, um die komplizierte Technik zu lernen und die eigene Kraft einzusetzen. Bis die Azubis richtig mit der Hand drücken können, brauchen sie circa zwei Jahre. Oft ist es sehr laut in den Werkshallen. Auch langes Stehen macht den Beruf anstrengend. Körperlich sollte man deshalb fit sein. Es gibt aber kaum Routine: Die Produktpalette ist so vielfältig, dass es immer wieder neue Aufgaben gibt. Industrieunternehmen aus den verschiedensten Branchen benötigen Hohlkörper in kleinen oder großen Serien, Hightech-Firmen brauchen Prototypen.
"Bei der Teamarbeit können sie voneinander profitieren von den Stärken und sie können sich aufeinander verlassen. Also Vertrauensbildung. Wenn es mal Probleme gibt, dann können sie diese Probleme selber lösen und müssen nicht unbedingt gleich zum Chef sausen und sagen, ich habe da was."
Peter Gack, Geschäftsführer
Metallbildner im Vollzeitunterricht
An der Staatlichen Zeichenakademie Hanau kann man den Beruf des Metallbildners im Vollzeitunterricht lernen. Voraussetzung: mindestens der Hauptschulabschluss. Zusätzlich muss man ein Auswahlverfahren bestehen. Besonderen Wert legen die Lehrer auf eine gestalterische Grundlagenausbildung. Dazu gehören z.B. Zeichenunterricht und plastisches Gestalten. Das Ziel: Die Berufsfachschüler sollen Gegenstände entwickeln können, die in ihrer Form schön, überraschend und frisch sind und gleichzeitig ihren Zweck erfüllen. Zeichnen, mit CAD-Programmen die Produkte beurteilen und verbessern, 3-D-Drucken, drehen, drücken und Oberflächenbehandlung - alle Handwerkstechniken, die von der Idee bis zum fertigen Produkt nötig sind, lernen die Berufsfachschüler in der Staatlichen Zeichenakademie.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Metallbildner/-in Fachrichtung Metalldrücktechnik
- Ausbildungsdauer: drei Jahre
- Ausbildungsform: dual. Es gibt auch die Möglichkeit, den Beruf im Vollzeitunterricht an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau zu lernen.
- Ausbildungsorte: Ausbildungsbetrieb und Berufsschule
- Zugang: kein besonderer Schulabschluss vorgeschrieben
- Eignung: handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen, Interesse für Gestaltung, technisches Verständnis
- Prüfung: die örtliche Handwerkskammer
- Die wichtigsten Infos zum Beruf: Metallbildner Fachrichtung Metalldrücktechnik - früher hieß der Beruf Drücker - stellen in Handarbeit oder mit automatisierten Drückmaschinen rotationssymmetrische Hohlkörper her besonders aus Messing, Kupfer, Aluminium und Edelstahl. Sie brauchen gute körperliche Fitness und handwerkliches Geschick.
- Perspektiven: Meister/-in; Gestalter/-in - Metallgestaltung; Studium z.B. Produkt- oder Industriedesign; Selbstständigkeit
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur