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Notfallsanitäter/-in Leben retten Tag und Nacht

Notfallsanitäter sind meist die ersten, die bei verletzten, akut erkranken und hilfsbedürftigen Menschen eintreffen, um zu helfen. "Erstversorgung" lautet ihr Auftrag. Auszubildende müssen sich in Schichtdienst ständig wechselnden Herausforderungen stellen.

Stand: 03.02.2020

Ich mach's! | Berufe im Porträt: Notfallsanitäter/-in

"ABCDE" - so heißt das internationale Schema für die Erstversorgung von Patienten. Atmung, Kreislauf, Bewusstsein, Körperzustand - Pablo untersucht zusammen seinen zwei Kollegen im Team des Rot-Kreuz-Rettungswagens einen Jugendlichen, der über stechende Schmerzen in der Brust klagte. Seine Eltern haben daraufhin die 112 gewählt. Innerhalb von 90 Sekunden musste der Azubi im ersten Lehrjahr im Rettungswagen zum Einsatz aufbrechen - so ist die Regel in diesem Beruf, auch für Auszubildende. Was fehlt dem Patienten? Transport ja oder nein?  Wenn ja wie? Längst nicht immer ist ein Notarzt anwesend. So müssen Notfallsanitäter eigenverantwortlich mit einem komplett ausgerüsteten Wagen Menschen versorgen und oft auch in eine Klinik bringen. Dort informieren sie die Ärzte, reinigen und vervollständigen wieder ihre Ausrüstung und warten auf den nächsten Einsatz. 

"Grundsätzlich denke ich, sollte man ein medizinisches Interesse mitbringen, speziell für die die Notfallmedizin.
Rein von den Arbeitsbedingungen konnte ich es mir auch sehr gut vorstellen, weil man keinen Tag weiß was für Patienten man hat, zu welchen Orten man gerufen wird. Das macht es schon spannender denke ich als in anderen Berufen zu arbeiten."

Pablo Sommer (28), 1. Ausbildungsjahr

Zuhören, erklären, trösten

Verletzte, akut erkrankte oder ganz allgemein hilfsbedürftige Menschen müssen Notfallsanitäter/-innen nicht nur mit Spritzen, Infusionen, Medikamenten, Verbänden und Geräten wie etwa einem Defribrilator behandeln können. Sie brauchen auch soziale Kompetenz, müssen zuhören, aufklären, beruhigen. Viel Zeit sind Notfallsanitäter mit Transportaufgaben betraut. Da geht es etwa um Verlegungen von Kranken von einer Klinik in die andere und keineswegs nur um spektakuläre Unfälle und Menschen in Lebensgefahr. Bewerber müssen mindestens einen Mittleren Schulabschluss vorweisen. Ihre Ausbildung absolvieren sie in zeitlichen Blöcken in der Schule, in einer anerkannten Lehrrettungswache und in Kliniken. Sie arbeiten immer im Team und immer im Schichtdienst, auch an Sonn- und Feiertagen.

Viel Einsatz, viele Berufswege

Wer sich weiterentwickeln möchte, kann die Leitung einer Rettungswache übernehmen, Praxisanleiter werden oder Disponent in einer Rettungsleitstelle. Abiturienten können nach der Ausbildung ein medizinisches Studium beginnen und ihre Erfahrungen aus vielen Rettungseinsätzen nutzen. Der körperliche Einsatz ist hoch und setzt entsprechende Fitness voraus. Übergewichtige Patienten bringen manchen Azubi trotz der vorhandenen Transporthilfen an seine Leistungsgrenze. Das schreckt weibliche Bewerber keineswegs ab. Ein großer und wachsender Teil des Nachwuchses in diesem Beruf sind Frauen.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Notfallsanitäter/-in
  • Ausbildungsdauer: Drei Jahre
  • Ausbildungsform: Ausbildung findet bei den Ausbildungsbetrieben (bei Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren) statt, und zwar in wechselnden Zeitblöcken an Schulen, in Rettungswachen und Kliniken.
  • Ausbildungsorte: Berufsfachschule der Hilfsorganisationen, Lehrrettungswache und Klinik.
  • Zugang: Mittlerer Bildungsabschluss, meist auch mit einem Aufnahmetest.
  • Eignung: Einfühlungsvermögen, psychische und körperliche Belastbarkeit
  • Prüfung: Nach Bundesländern unterschiedlich.

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:


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