Verfahrensmechaniker in der Steine/Erdenindustrie Gefragter Rohstoff: Steine für die Bauindustrie
Leichte Ytong-Steine aus Porenbeton, Kalksandsteine für den Hausbau: Bei Neubauten gibt es immer Bedarf an stabilem Baumaterial, frisch geformt und gebacken. Verfahrensmechaniker und Verfahrensmechanikerinnen in der Steine- und Erdenindustrie, Fachrichtung Kalksandstein und Porenbeton, sorgen da für Nachschub. Ein vielseitiger Job mit sichtbaren Ergebnissen.
Florian Todt und Alexander Riese beginnen ihren Arbeitstag um sieben Uhr morgens. Die beiden 17-Jährigen lernen bei der "Zapfwerke GmbH" in der Nähe von Nürnberg. Ihre Firma stellt Mauersteine aus Kalksandstein her - ein Baustoff aus reinen Naturprodukten. Die rohe Steinmischung enthält neben Feinsand, Branntkalk und Quarzsand auch Basaltsplitt und Wasser.
"Ich hab mich für den Beruf des Verfahrensmechanikers entschieden, weil er einfach sehr abwechslungsreich ist. Mal bediene ich die Presse, mal kümmere ich mich um die Qualitätsprüfung der Steine, und manchmal bediene ich auch die Verpackungsanlage."
Florian Todt (17), 2. Lehrjahr
Steine pressen und Rohlinge brennen
Eine Maschine presst die Mischung in Form. Die Mauerstein-Rohlinge werden anschließend in riesigen Härtekesseln unter Dampfdruck gebrannt. Verfahrensmechaniker und -mechanikerinnen der Fachrichtung Kalksandstein und Porenbeton arbeiten in Produktionshallen. An Lärm, Staub und Schmutz müssen sich die Azubis erst mal gewöhnen, genauso wie an den Schichtbetrieb später. Dafür wird ordentlich bezahlt: Ihre Ausbildungsvergütung liegt über dem Durchschnitt der Lehrlingsgehälter.
Überwachung der Fertigung
Der angehende Verfahrensmechaniker Pedro Silva Castro fertigt im unterfränkischen Alzenau Porenbetonsteine und Montagebauteile für die Industrie. Der 21-Jährige kennt sich schon gut aus: Er bedient und überwacht verschiedene Fertigungsprozesse. Für den Montagebau sägt er die Blöcke maschinell in die gewünschte Form. Er kontrolliert auch die Mischung der vorgegebenen Beton-Rezeptur und korrigiert sie, wenn nötig. Pedro liebt seinen abwechslungsreichen Job. Er sucht die Herausforderung und hat kein Problem damit, auch mal schmutzig zu werden.
"Für die Baubranche hab ich mich entschieden, weil man auch mal anpacken muss, weil man in großen Hallen arbeitet, weil man gefordert wird von den Leuten. Man wird auch mal ein bisschen dreckig, aber das macht nicht so viel aus."
Pedro Silva Castro (21), 2. Lehrjahr
Blockunterricht: Berufsschule in der Oberpfalz
Im zweiten und dritten Lehrjahr besuchen die Azubis jeweils zehn Wochen lang ein Berufsschulzentrum in der Oberpfalz zum Blockunterricht. Dort lernen sie das theoretische Wissen, das sie für die Bedienung der Steuerungsanlagen benötigen. Nach Abschluss der Lehre können die Verfahrensmechaniker im Betrieb aufsteigen. Sie können die Technikerschulung dranhängen oder sogar ein Studium. Ob im Hausbau oder Gewerbebau: Die Nachfrage nach Mauersteinen, Dach- und Deckenplatten reißt nicht ab. Ein Job mit Zukunft. Und eine solide Ausbildung für junge Leute, die einen fundierten Job in der Bauindustrie suchen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Verfahrensmechaniker/-in in der Steine- und Erdenindustrie, Fachrichtung Kalksandstein/Porenbeton
- Ausbildungsdauer: drei Jahre
- Ausbildungsorte: Betrieb und Berufsschule
- Zugang: kein bestimmter Schulabschluss gefordert
- Eignung: technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Mathematik-Kenntnisse
- Perspektiven: Aufstieg in der Firma zum Abteilungsleiter/-in oder /Betriebsleiter/-in Technikerschule, Studium
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Kleidung
Die Azubis tragen in den Produktionshallen Sicherheitsschuhe. Zum Schweißen setzen sie die Schutzbrille auf. Im Labor sind oft Schutzhandschuhe nötig.
Mathematik
Grundkenntnisse in Mathe sind gefragt. Wenn zum Beispiel die Rohdichte ermittelt wird, muss zuerst das Volumen errechnet werden. Dann wird das Gewicht durch das Volumen geteilt.
Genauigkeit
In der Grundausbildung feilen die Azubis millimetergenau ein U-Profil. Metallbearbeitung gehört zur Ausbildung: für die Wartung oder Instandhaltung der Anlagen. Beim Schneiden der Montagebauteile müssen die Maße genau eingehalten werden.