ARD alpha - Phase 3


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Phase 3 Conrad Schnitzler

Schnitzler wurde 1937 in Düsseldorf geboren und absolvierte eine Lehre als Maschinenbauer.

Stand: 30.08.2011 | Archiv

Conrad Schnitzler | Bild: Conrad Schnitzler

In den 50ern waren Seefahrt oder Fremdenlegion die beiden Wege, um ohne Geld aus dem düsteren Nachkriegsdeutschland herauszukommen. Schnitzler wählte die Seefahrt.

Studium bei Beuys

1961 begann Schnitzler ein Bildhauer-Studium als einer der ersten Studenten in der Klasse von Joseph Beuys, der damals Studenten auch ohne formale Studienberechtigung aufnahm und deshalb vom damaligen nordrhein-westfälischen Kultusminister Johannes Rau entlassen wurde. 1962 kam der Umzug in das nach dem Mauerbau sich entvölkernde und hoch subventionierte West-Berlin.

Musikalische Entwicklung

  • ab 1967 erste musikalische Experimente und Gruppen beeinflusst von Neuer Musik, Free Jazz und Fluxus-Happenings
  • 1968 Gründung des einflussreichen aber kurzlebigen Zodiak Free Arts Lab
  • 1969 Mitglied von Tangerine Dream und Gründung von Kluster (zusammen mit Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius)
  • seit Anfang der 70er zahlreiche Solo-Veröffentlichungen und Kollaborationen
  • Auftritte u.a. in der Akademie der Künste (Berlin), St. Martins School of Art (London), Musée d’Art Moderne (Paris), Ars Electronica (Linz)

Video: nur eine kurze Phase

Erste Video-Arbeiten erstellte der Künstler Ende der 70er, als die Technik erschwinglich(er) wurde, unter dem Einfluss von Performance und des Absoluten Films der 1920er. Video blieb für Conrad Schnitzler eine kurze Phase. Seine Kritik an dem Medium war zum einen die damals noch starke Abhängigkeit des Künstlers von den materiellen und finanziellen Möglichkeiten. Der zweite Kritikpunkt kreist um die Frage, ob Musik und Bild sich etwas geben, wo die Summe mehr ist als die Teile, oder ob sie nur um die Aufmerksamkeit konkurrieren bzw. die jeweils andere Ebene ablenkt.


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