5.4. Qingming Chinesisches Totengedenkfest
Das chinesische Totengedenkfest bedeutet übersetzt "Helles Licht-Fest". Das Licht der Welt soll in das Reich der Toten getragen werden. Zur gleichen Zeit findet in China das Hanshi-Fest statt, das als Ursprung für die Gedenkzeit an die Toten Anfang April gilt.
Anders als beim chinesischen Geisterfest kommen die Seelen der Toten nicht für einen Tag lang auf die Erde, sondern die Familienangehörigen besuchen die Gräber der Verstorbenen. Vergleichbar mit dem katholischen Feiertag Allerseelen, werden die Gräber gesäubert und gepflegt, mit Blumen besteckt und Kerzen angezündet. Außerdem bringt man Nahrungsmittel an die Ruhestätte und Gegenstände, die der Verstorbene sich entweder gewünscht hätte oder auch zu Lebzeiten gerne bei sich hatte.
Fest des kalten Essens
Der Ursprung des Qingming-Festes geht auf den tragischen Tod des Jie, eines Gefolgsmannes des späteren Herzogs Wen von Jin zurück. Während einer Hungerperiode im Jahr 600 vor christlicher Zeitrechnung hatte sich Jie ein Stück seines Schenkels herausgeschnitten und dem angehenden Herzog in einer Suppe serviert. Nachdem die Hungerperiode überwunden war, Wen von Jin zum Herzog ernannt wurde, da vergaß er, sich bei Jie für die aufopferungsvolle Geste zu bedanken. Dies wollte er nachholen und seinen Helfer ausfindig machen. Er vermutete ihn im Wald, konnte ihn aber darin nicht ausfindig machen. In der Hoffnung, Jie würde aus dem Wald herauskommen, setzte er diesen in Brand. Jie allerdings sollte in den Flammen verbrennen. Aus diesem Grund darf man am fünften April zum Hanshi-Fest, einen Tag vor dem Qingming, kein Feuer machen und in Folge dessen nur Kaltes essen.