11.04. - 18.4. Ostern Auferstehung in Etappen
Bis zur Regierungszeit des römischen Kaisers Konstantins im 4. Jahrhundert n.d.Z. sind jene Feste, die um Ostern kreisen - Palmsonntag, das ist der Sonntag vor Ostern, der Gründonnerstag, Karfreitag und Christi Himmelfahrt - am Ostertag selbst gefeiert worden. Diese zentrale Stellung des Festzyklus ist auch heute noch in vielen Ländern südlich der Alpen und Osteuropas zu spüren. Nur im angelsächsischen und im deutschsprachigen Kulturraum haben sich die Winterfeste um Weihnachten herum als sehr beliebt durchgesetzt.
In Russland, auf dem Balkan, in Griechenland und auch in Italien verwandeln sich in der Karwoche die Städte und Dörfer mit Menschenmassen, die Prozessionen veranstalten. In Serbien gehen die Kinder mit einem Glöckchen am Halsband am Vorabend von Palmsonntag durch die Straßen und läuten so den Festkreis ein. In anderen Ländern beginnen am Karfreitag die Prozessionen: Männer tragen eine Darstellung des toten Christus, dem die Menschenmassen folgen. In Rom begibt sich der Papst am Karfreitag Abend ins Kolosseum, in dem die ersten Christen wegen ihres Glaubens den Märtyrertod erlitten. Binnen Stunden verwandelt sich der Charakter der hektischen und lauten Stadt Rom in gespannte Ruhe.
In der Osternacht folgen die Menschen in Prozessionen dem Osterlicht. Der Übergang vom Tod zum Leben wird gefeiert: Tod, Leid, Mord, Missgunst, Krankheit und Kriege werden nach christlicher Vorstellung durch den Gottmenschen Jesus Christus besiegt, dargestellt im Osterfeuer und im Osterlicht.
Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena hatten zu der Stadt Jerusalem eine besondere innere Beziehung. Helena ließ an den Stätten Jerusalems überall einen Gedenkort errichten, an denen im Neuen Testement von Jesus Christus die Rede ist. So entwickelte sich von Jerusalem aus über die gesamte antike Welt jener Festkreis, der mit dem Palmsonntag beginnt, Ostern als Höhepunkt feiert, und an Christi Himmelfahrt endet.