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Weihnachtsbrauch Barbarazweige – Blühendes Wunder bis Weihnachten

Wenn du am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, Obstzweige in der Wohnung ins Wasser stellst, kannst du an Weihnachten ein blühendes Wunder erleben. Was musst du beachten? Was hat dieser Weihnachtsbrauch mit der Heiligen Barbara zu tun?

Von: Veronika Baum

Stand: 04.12.2024 | Archiv

Auch die Zweige der Zierquitte eignen sich als Barbarazweige. | Bild: picture alliance / Marion Nickig/dpa-tmn | Marion Nickig

Viele Menschen - egal ob sie Christen sind oder nicht - freuen sich über die blühenden Barbarazweige mitten im kalten Winter. Dafür schneiden sie am 4. Dezember im Garten Forsythien-, Kirsch- oder Apfelbaumzweige ab und stellen sie in der Wohnung in eine Vase mit warmem Wasser. Mit ein bisschen Glück öffnen sie ihre Knospen und blühen genau drei Wochen später an Weihnachten.

Einmal tiefkühlen, bitte!

Damit die Zweige wirklich blühen, müssen sie einmal Frost erlebt haben. Das ist nämlich für die Pflanzen der Startschuss, um im Frühling - nach den kalten Wintermonaten - mit dem Wachsen zu beginnen. Das gilt auch für den "künstlichen Frühling" im Wohnzimmer. Falls es bei uns draußen noch nicht kalt genug war, kannst du die Zweige einfach eine Nacht in die Gefriertruhe legen. Danach stellst du sie in einer Vase an einen warmen Ort. Besonders wohl fühlen sich die Zweige, wenn du das Wasser in der Vase alle drei Tage wechselst.

Die Barbara-Legende

Die Heilige Barbara hat im 3. Jahrhundert nach Christus gelebt. Sie wurde zum Tod verurteilt, weil der christliche Glaube damals noch verboten war. Sie soll in Nikomedia gelebt haben. Der Ort heißt heute Izmit und liegt in der Türkei. Ihr Vater war ein reicher Kaufmann. Da Barbara sehr klug und schön gewesen sein soll, sperrte er sie in einen Turm, wenn er auf Reisen ging. Barbara nahm den christlichen Glauben an und ließ zum Zeichen dafür in ihren Turm drei Fenster einbauen: für Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Weil Barbara sich weigerte, den christlichen Glauben wieder abzulegen und nicht heiraten wollte, wurde ihr Vater wurde furchtbar böse. Er ließ sie ins Gefängnis werfen. Die Legende erzählt, dass sich auf dem Weg in den Kerker der Zweig eines Obstbaums in ihrem Kleid verfangen haben soll. Barbara stellte ihn in ihrer Zelle in einen Wasserkrug. An ihrem Todestag soll der Zweig geblüht haben. Ein Zeichen für das neue Leben zu dem sie - nach ihrem Glauben - auferstehen würde.

Glück im neuen Jahr

Früher erzählte man sich, dass die blühenden Zweige den Bewohnern des Hauses im nächsten Jahr besonderes Glück bringen würden. Angeblich konnten sie anzeigen, dass es im kommenden Jahr eine Hochzeit geben würde. Dafür brachten die Töchter der Familie kleine Zettel mit den Namen ihrer Verehrer an den Zweigen an. Der Zweig, an dem die Knospen zuerst aufsprangen, verkündete den zukünftigen Gatten.

Diese Idee kann man auch wunderbar abwandeln: Dafür schreibt jeder in der Familie einen Wunsch auf einen Zettel und hängt ihn an einen Zweig. Es können zum Beispiel Ideen für Familienausflüge, einen Spielenachmittag oder ein großes gemeinsames Frühstück sein. Es gewinnt der Zettel, dessen Zweig als Erstes blüht. Ihr oder sein Wunsch wird in den Weihnachtsferien erfüllt.


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