Medienkompetenzprojekte - „Medien und Schule“


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Für die Grundschule Gedichtvortrag mal anders

Von: Sabine Henle

Stand: 18.07.2019

Gedichtvortrag vor dem Green Screen | Bild: BR | Sabine Henle

Infos zum Projekt

Zielgruppe:
Grundschule, im Beispiel eine 2. Klasse
 
Projektumfang:
6-8 Unterrichtseinheiten 

Medientechnik: 
iPads mit den Apps Green Screen und iMovie - Green Screen 

Lehrplanbezug:

D 1/2 1.2 Zu anderen sprechen 

Die Schülerinnen und Schüler

  • tragen Gedichte oder andere Texte vor

D 1/2 1.5 Szenisch spielen 

Die Schülerinnen und Schüler

  • gestalten eine Rolle im medialen Spiel.
  • stellen eine Szene gestisch, mimisch und durch Bewegungsgrundformen dar. 
  • beobachten andere im szenischen Spiel, benennen persönliche Eindrücke und tauschen sich darüber aus. 

D 1/2 2.5 Texte präsentieren 

Die Schülerinnen und Schüler

  • tragen Texte lebendig mit Vorlage oder auswendig vor und nehmen dadurch am literarischen Leben der Klasse und der Schule teil.

Ku 1/2 Lernbereich 3: Visuelle Medien

Die Schülerinnen und Schüler

  • fotografieren interessante Motive in ihrer näheren Umgebung aus individuellen Blickwinkeln und erweitern so die bewusste Wahrnehmung ihrer Umwelt.
  • nutzen die Grundfunktionen einer Fotokamera, um eine beabsichtigte Bildwirkung zu erzielen. 
  • eröffnen sich durch Überarbeitungen/Weiterverarbeitungen von Fotografien neue Gestaltungsmöglichkeiten. 

Gegenstand: digitale Fotografie 

  • wichtige Begriffe: Gestaltungsfaktoren (Motiv, Ausschnitt, Standpunkt/Blickwinkel), Objektiv, Auslöser, Sucher/Display, Stativ, Zoom 
  • Gestaltungselemente und -prinzipien (Komposition): Motivwahl, Kameraposition, Ausschnitt, Beleuchtung 
  • Verfahren und Techniken: Kamerabedienung (Zoomen, Speichern, Löschen); Techniken der Überarbeitung (zum Beispiel Übermalen, Rahmen, Zerschneiden, Montieren, Collagieren) 
  • Werkzeuge und Materialien: einfache Fotokamera, Schnittstelle zum Drucker, Drucker 

Passend zum Heimat- und Sachunterrichtsthema "Jahr" (4. Lernbereich: Zeit und Wandel) lernten die Schülerinnen und Schüler das Gedicht "12 lustige Gesellen" von Christa Kuhn kennen. Den Vortrag des Gedichts sollten sie in Kleingruppen vorbereiten, filmen und am Ende die einzelnen Strophen zum gesamten Gedicht zusammenführen. 

Vorkenntnisse der Schüler:

  • Handling des iPads 
  • Kamera-App bedienen 
  • Fotos bzw. Filme speichern/aufrufen/löschen 
  • Über AirDrop Dateien von iPad zu iPad schicken 

Gedichtvortrag mal anders: Zwölf lustige Gesellen

Vorgehensweise

In der ersten Stunde lernten die Kinder das Gedicht kennen, lasen es mehrfach und malten zu einer Strophe ein passendes Bild. Anhand dieses Bildes sollten die Schülerinnen und Schüler erkennen, welcher Monat dargestellt war. 

In Kunst verteilten die Schülerinnen und Schüler die Monate untereinander und erstellten Vorschläge, die ihrer Meinung nach zum jeweiligen Monat passten. Das komplette Repertoire der bisher in Kunst erlernten Techniken durfte angewendet werden. 

Die Schülerinnen und Schüler bildeten Kleingruppen, verteilten die Gedichtstrophen und mussten diese als Hausaufgabe natürlich erst einmal lernen. Dazu bekamen sie den Auftrag, sich Gedanken zu machen, welche Requisiten sie für ihren Vortrag benötigen könnten, und diese mitzubringen. 

Den Schülerinnen und Schülern war die Arbeit mit dem Green Screen zu diesem Zeitpunkt neu, weshalb sie zuerst eine kleine praktische Einführung bekamen, worauf sie achten müssen: 

  • Alles im Querformat filmen. 
  • Keine grünen Requisiten verwenden, außer für Spezialeffekte! 
  • Beim Filmen unbedingt im Rahmen des Greenscreens bleiben, damit nur das gewünschte Motiv zu sehen ist. Nicht zu knapp aufnehmen, da der Bildausschnitt, der unter "Fotos" angezeigt wird, nicht immer genau mit dem Ausschnitt übereinstimmt, der auf dem iPad während des Filmens zu sehen ist. 


Erst jetzt überlegte sich jeder für seine Strophen die passende Choreographie:

  • Wie komme ich ins Bild oder stehe ich gleich von Beginn an da? 
  • Wie ist mein Abgang oder bleibe ich stehen? 
  • Wann und wie setze ich meine Requisiten ein? 


Es schloss sich eine Phase an, in der alle ihren Vortrag übten. Immer zwei bis drei Kinder übten zusammen. Erst wenn die Partner zufrieden mit dem Vortrag waren, wurde gefilmt. Das fand mit allen zusammen im Klassenzimmer statt, da es in dieser Phase noch ums Üben ging, damit die Schülerinnen und Schüler wirklich textsicher wurden und ihre Ideen ausprobieren konnten, und es noch nicht darauf ankam, ohne Hintergrundgeräusche zu filmen.

Aufnahme vor dem Green Screen immer gruppenweise in einem Extraraum, um Hintergrundgeräusche durch andere zu vermeiden! 

Als die einzelnen Strophen aufgenommen waren, wählten die Schülerinnen und Schüler einen der gemalten Hintergründe aus und fotografierten ihn.

Die Fotos für die Hintergründe und die Videos wurden in der App Green Screen zusammengeführt. Zuvor bekamen die Schülerinnen und Schüler einmal gezeigt, wie das geht und zur Sicherheit noch ein kleines Handout, in dem sie nachschauen konnten, falls sie an einer Stelle nicht mehr weiterkamen.

Die einzelnen Strophen, die als Filmsequenzen gespeichert waren, wurden zuletzt in iMovie zusammengeführt. Ursprünglich hatte ich vor, das selbst zu übernehmen, weil die Kinder bis dahin noch nicht mit iMovie gearbeitet hatten. Nachdem die erste Gruppe aber sehr schnell fertig war, zeigte ich ihnen kurz die Vorgehensweise. Dies setzten sie sofort um und übernahmen im Anschluss die Tutorenrolle für die anderen Gruppen, so dass mein Mitwirken nicht mehr erforderlich war.

 

Blog Medien und Schule: Gedichtvortrag mal anders: Juni

Evaluation 

Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Herangehensweise an den Gedichtvortrag, setzten sich intensiv mit dem Gedicht auseinander und waren sehr motiviert, ihren Vortrag gut zu üben und zu präsentieren. sahen und hörten sich selber und konnten Verbesserungsvorschläge konkret umsetzen. Die Aufnahme vor dem Green Screen war relativ zeitaufwendig, da die Schülerinnen und Schüler extrem selbstkritisch waren und es dauerte, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Am schwierigsten war für sie, so laut zu sprechen, dass die Aufnahme eine akzeptable Lautstärke hatte.


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