Mittelschule an der Führichstraße "Im Krieg erbaut ..." - Eine Baustelle vor 100 Jahren
Anlässlich des 100-jährigen Geburtstages der Mittelschule an der Führichstraße haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a mit dem Bau ihres Schulgebäudes auseinandergesetzt. Dabei interessierte sie vor allem die Frage, wie damals - am Ende des Ersten Weltkriegs - eine Baustelle aussah und wie sie betrieben wurde.
100 Jahre Führichschule! Da im Jahr 2018 ein ganz besonderes Jubiläum im Mittelpunkt des Schullebens stand – der runde Geburtstag der Grund- und Mittelschule an der Führichstraße – stand das Thema des Beitrags für das Projekt "München Hören" eigentlich von Anfang an fest. Die Nachwuchsreporter aus der Klasse 6a wollten sich mit der "Geburtsstunde" ihrer Schule beschäftigen, die in den Kriegsjahren 1915 bis 1917 gebaut und 1918 eröffnet wurde - als endlich Frieden war. Im Gespräch kamen schnell Fragen auf: Wer erzählt uns von dieser Zeit und unser Schule, die ja viel älter ist als unsere Großeltern? Welche Quellen haben wir? Wen können wir befragen?
Das Gebäude erzählt...
Um Hinweise auf das Alter der Schule zu finden, machten sich die Schülerinnen und Schüler auf Entdeckungsreise durch das Schulgebäude. Plötzlich nahmen sie bewusst den gekachelten Eingangsbereich der Grundschule, die Rundbogenfenster und die verzierten Waschbecken wahr, die sich auf jeder Etage des Altbaus befinden. Verwundert fragten sie sich schließlich, wie es möglich war, vor 100 Jahren ein vierstöckiges Gebäude zu errichten. Gab es damals denn schon Kräne? Haben auf der Baustelle vielleicht auch Frauen arbeiten müssen, weil die Männer im Krieg waren?
Ein Maurermeister erzählt...
Diese und viele weitere Fragen beantwortete Hans Bruckner, Maurermeister und ehemaliger Ausbilder bei der Bauinnung München. Zwar ist er "erst" 63 Jahre alt, aber er wusste auch über die Geschichte des Bauens vor 100 Jahren viel zu erzählen. Höhepunkt des Expertenbesuches war ein Selbstexperiment: Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass es vor einem Jahrhundert üblich war, dass Jugendliche bereits ab einem Alter von 12 Jahren auf einer Baustelle mithalfen und bis zu 50 Kilogramm schwere Säcke schleppten. Unter Anleitung von Herrn Bruckner versuchten also ein paar "Freiwillige" aus der Klasse wenigstens die Hälfte dieses Gewichtes zu tragen. Das war sehr mühsam!
Geschichte wird lebendig!
Der Bau der Mittelschule an der Führichstraße war vor 100 Jahren ein Segen für Eltern und Kinder in Ramersdorf. Endlich mussten die Schülerinnen und Schüler nicht mehr zu Fuß ins benachbarte Haidhausen laufen, um dort eine Schule zu besuchen. Aber welchen Ruf hat heute die Mittelschule an der Führichstraße in der Nachbarschaft? Laut unserer Umfrage ist die Mittelschule im Viertel angesehen und beliebt. Das freut uns sehr.
Während der Projektarbeit für "München Hören" hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit, die eigene Schule mit anderen Augen zu sehen. Gerade durch das bewusste Sehen und Hören sind ihnen viele Kleinigkeiten aufgefallen, die im Alltag meistens untergehen.
MünchenHören-Team: Führichschule
- Projektschule: Mittelschule an der Führichstraße, Klasse 6a
- Projekt-Lehrkraft: Anna Oana
- BR-Mediencoaches: Senior-Coach: Veronika Baum, Junior-Coach: Juval Hunsinger
- Externe Fachleute: Hans Bruckner, Mauermeister und Ausbilder der Bauinnung München