Medienkompetenzprojekte - MünchenHören


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Grundschule an der Kirchenstraße Eine Stadtrundfahrt zu Schlossherren und Tagelöhnern

Seit die 21 Kinder der Klasse 1c der Grundschule an der Kirchenstraße Lesen gelernt haben, gehen sie mit wachen Augen durchs Viertel - und Buchstabe für Buchstabe entschlüsseln sie auf den blauen Schildern die Namen der Plätze und Straßen, durch die sie täglich zur Schule laufen. Sie lesen: „Kel-ler-straße“, „Wie-ner Platz“ oder „Schloß-straße“ ... Da liegt natürlich die Frage nahe: Warum heißen die Straßen und Plätze bei uns so?

Stand: 19.09.2023

Eindrücke aus dem MünchenHören-Projekt 2015/16 der Klasse 1c der Grundschule an der Kirchenstraße | Bild: BR / Janet Freudenberger

Um zu erfahren, wie es früher in ihrem Stadtviertel aussah und wie die Menschen in Haidhausen gelebt haben, ließen sich die Erstklässler von der Stadtführerin Astrid Werner an einige Straßen und Plätze führen. Bei diesem Rundgang lernten die Kinder viel über Haidhausen, das eines der ältesten Stadtviertel Münchens ist: Zunächst waren „die Häuser auf der Heide“ wertvolles Ackerland der Bauern, später bot Haidhausen dann sowohl Wohnraum für arme Tagelöhner, die vor Ort in den Ziegelmanufakturen arbeiteten, als auch Platz für das Schloss eines Grafen. Diese wechselvolle Geschichte kann man heute noch in den Straßennamen im Viertel ablesen.

Nun interessierte die Kinder der Klasse 1c, was wohl die Haidhauser selbst über die Straßennamen ihres Stadtviertels wissen. In kleinen Teams zogen sie mit Aufnahmegeräten los und führten mit Passanten Umfragen durch - im Hinterkopf immer die „Pendelmethode“, die BR-Mediencoach Veronika Baum ihnen beigebracht hatte.

Zwar schüttelten viele Haidhauser den Kopf und wussten nichts über die Straßennamen zu erzählen, am Ende fanden die Kinder aber doch ein paar Experten - allerdings ohne Garantie für die Richtigkeit der Aussagen.

Umfrage: Was wissen Sie über die Straßennamen in Haidhausen?

Besser erging es den Erstklässlern, als sie sich bei den Leuten im Viertel nach deren Lieblingsplätzen erkundigten: Die eingefangenen Stimmen der Passanten erzählen eine eigene Geschichte. Und es kamen so viele tolle Vorschläge zusammen! „Wiener Platz“, „Weißenburger Platz“ und „Bordeaux Platz“ stehen in jedem Fall bei den Leuten hoch im Kurs - und sogar seinen Weltfrieden kann man in Haidhausen finden.

Umfrage: Welcher ist Ihr Lieblingsplatz in Haidhausen?

Am Ende des Projekts entwickelten die Kinder gemeinsam mit ihrem Mediencoach Veronika Baum ein kleines Hörspiel: Erst sammelten die Kinder noch einmal ihr Wissen über die Plätze und Straßennamen - und fügten den Fakten dann noch viele lustige selbst erfundene Erklärungsideen hinzu. Fast wie bei einer echten Stadtrundfahrt fährt in dem Hörspiel nun ein Bus durch Haidhausen und die Fahrgäste, die an den Haltestellen ein- und aussteigen, erzählen Geschichten zu den Namen der Straßen und Plätze, die auf dem Weg zur Schule liegen. Bei den Aufnahmen schlüpften die Kinder als kleine Schauspieler in die Rolle von Grafen, Schlossherrinnen, Opernsängern oder Köchinnen.

Hörspiel: Stadtrundfahrt durch Haidhausen

Wer weiß: Vielleicht steigen kleine und große Zuhörer in Zukunft ja nicht mehr am Wiener Platz aus, weil sie dort einen riesigen Topf mit Wiener Würstchen vermuten, sondern sie besuchen den Platz mit dem Wissen, dass er etwas mit der österreichischen Hauptstadt zu tun hat.

MünchenHören-Team: Grundschule an der Kirchenstraße

  • Projekt-Schule: Grundschule an der Kirchenstraße 11, Klasse 1c
  • Projekt-Lehrkräfte: Sabine Vahlensieck
  • BR-Mediencoaches: Veronika Baum

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