Zuerst überlegten sie, wie da überhaupt vorzugehen sei und kamen zum Schluss, dass es wohl am besten wäre, einfach mal zu fragen, ob jemand etwas darüber weiß. Also fragten sie ihre Mitschüler, Passanten auf der Straße und den Hausmeister. Klar, viel war da nicht zu erfahren, aber etwas eben doch. Zum Beispiel, dass Franz Nißl möglicherweise ein Arzt sein könnte, weil dort mehrere Straßen nach Ärzten benannt sind. Und die Klasse erfuhr, dass einige Straßen der Gegend, auch die Franz Nißl Straße, früher nach Nazis benannt waren und nach dem Krieg umbenannt wurden.

Eine Anfrage bei Frau Koneberg vom münchner Geodatenservice ergab folgende Antwort:
Die Franz Nißl Strasse hieß in der NS Zeit nach dem Münchner Gauleiter und SA Mann Adolf Wagner. Und: Franz Nißl war tatsächlich ein Arzt, genauer gesagt ein Psychiater. Nun suchte die Klasse im Internet weiter und fand auch tatsächlich nähere Angaben.
Außerdem erfuhren sie, dass es einen Künstler aus Tirol gab, der ganz ähnlich hieß, nämlich Franz Xaver Nißl und, dass der Psychiater Franz Nißl einmal Assistent bei Bernhard v. Gudden war. Dieser Psychiater erlangte traurige Berühmtheit, weil er für die Absetzung König Ludwigs II. mitverantwortlich war. Mit dieser Sache hatte der Namensgeber der Straße aber nichts zu tun. Zum Glück! sagen die Schüler.