Medienkompetenzprojekte - BR & P-Seminar


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Allgäu-Gymnasium Kempten "Rocco und seine Brüder" - und die Kritik von Schülern dazu

Jugendliche auf eine neue und direkte Art für Kultur begeistern – und sie dann noch befähigen, kritisch darüber zu berichten. Das ist die Idee einer Kooperation zwischen Schülern des Allgäu-Gymnasiums Kempten und Bayern 2 sowie der Abendzeitung. Das Ergebnis ist ein junger, kritischer Blick auf die Inszenierung an den Kammerspielen.

Stand: 21.09.2017

Themenbilder P-Seminar 2017/18 | Bild: BR/Susanne Baur

Die wenigsten der Jugendlichen aus der 11. Jahrgangsstufe des Kemptener Gymnasiums gehen normalerweise freiwillig ins Theater. Jetzt beschäftigen sie sich geballt mit Kultur. Denn die Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk ermöglicht auch Einblicke hinter die Kulissen – und befähigt sie, sich kritisch mit einem Stück auseinanderzusetzen. Das Ergebnis sind Audio-Rezensionen und  Zeitungsartikel in der AZ.

Mit Bayern 2-Moderator und -Autor Christoph Leibold und dem Kulturjournalisten Dr. Robert Braunmüller von der Abendzeitung stehen den Jungen und Mädchen zwei erfahrene Kritiker als Coaches zur Verfügung. Die auch wissen, dass zu einer guten Rezension eine Auseinandersetzung mit dem Stoff gehört. Deswegen gibt es vorab schon die Hausaufgabe, sich mit "Rocco und seinen Brüdern" auseinanderzusetzen und den Film von Luchino Visconti anzusehen. In vorbereitenden Workshops in zwei Gruppen wurden dann Fragen bearbeitet wie: "Was ist ein Stück, was eine Inszenierung? Wie geht ein Kulturkritiker vor, was sind seine Methoden, um sich einer Aufführung anzunähern?  Wie schreibt man für´s Radio, wie für eine Zeitungskritik?"

Stimmen der jungen Kritiker

Sarah Schuster

"Sehr spannend fand ich es zu sehen, wo/wie Hörspiele aufgenommen werden, da mich das schon lange interessiert hat. Mein persönliches Highlight war jedoch das Einsprechen der Theater-Kritik für den Radiobeitrag."

Alexandra Hatzis

"Mir persönlich hat das Projekt mit dem BR zusammen sehr gut gefallen. Eine meiner größten Herausforderungen war den Artikel so zu formulieren, dass die eigentliche Kritik auf nette Art und Weise rüber kommt und nicht einem einfach so vor die Füße geworfen wird. Erstaunlich fand ich es wie viel Arbeit eigentlich in so einem Artikel/Rundfunkbeitrag steckt."

Selina Sigel

"Mit der Schule haben wir seit dem einige weitere Theaterstücke angeschaut, allerdings bin ich immer noch ein Fan von Musicals. Dennoch betrachte ich das Theater seit dem mit anderen Augen und erstelle unbewusst während dem Betrachen eine Kritik für dieses Stück."

Ein Highlight der Kooperation: auf Vermittlung des BR-Journalisten Christoph Leibold haben die Jugendlichen die Möglichkeit, die Theaterpädagogin der Kammerspiele Elke Bauer und Schauspieler Thomas Hauser  zu treffen und Blicke hinter die Kulissen des Kulturbetriebs zu werfen.

Die Nacht nach der Aufführung in der Jugendherberge ist kurz.  Man diskutiert über Bühnenbild, Schauspieler, Inszenierung. Und gleich in der Früh geht es beim Bayerischen Rundfunk weiter. Jetzt müssen die Schüler aus dem Mitschnitt O-Töne auswählen und das Manuskript schreiben. Höchste Konzentration: Denn das Ganze geschieht unter Zeitdruck. Wie im echten Leben. Bereits am Nachmittag produzieren die Jugendliche ihre Audios gemeinsam mit einem Techniker in den BR-Studios bzw. schreiben den Zeitungsartikel. Die Ergebnisse sind so gut, dass sie sowohl auf Bayern2 als auch in der Abendzeitung veröffentlicht werden.


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