Medienkompetenzprojekte - BR & P-Seminar


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Altstadt: Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium Gleis 11 - Ankunft in einem neuen Leben

Tausende Gastarbeiter aus Südeuropa kommen in den 1960er und 1970er Jahren auf Gleis 11 am Hauptbahnhof München an. Sie wollen vorübergehend in Deutschland arbeiten und Geld verdienen. Für das Radio-Projekt "München Hören" haben Jugendliche die Lebensgeschichten von vier Gastarbeitern recherchiert, die in München nicht nur Arbeit gefunden haben, sondern ein neues Zuhause.

Stand: 26.03.2014

Junger Südländer mit altem Koffer vor Zuggleisen | Bild: colourbox.com; Montage: BR/Tanja Begovic

Es ist ein relativ junges Kapitel deutscher Geschichte, mit dem sich die SchülerInnen des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in ihrem P-Seminar auseinandergesetzt haben, dem Thema "Gastarbeiter". Es begann 1955, als die BRD mit Italien ein erstes sogenanntes Anwerbeabkommen schloss. Abkommen mit anderen Ländern folgten.

Audio-Porträts

München Hören: "Queridos amigos, willkommen bei SPARRING!"


München Hören: "Der Anfang war schwierig!"


München Hören: "Heimweh nach Italien war immer da!"


München Hören: "Deutschland ist meine zweite Heimat!"

Für das Radioprojekt "München Hören" erzählen die Jugendlichen von José Homedes aus Spanien, von Armando Allegrezza aus Italien, von Veselinka Milisaviljevic aus dem ehemaligen Jugoslawien und von Sezai Toka aus der Türkei, deren Leben mit der Ankunft auf Gleis 11 des Münchener Hauptbahnhofs eine entscheidende Wendung nahm.

Ein Foto, das Geschichte schrieb: Ankunft des millionsten Gastarbeiters in Deutschland.

Die vier jungen Erwachsenen hatten sich - wie viele ihrer Landsleute - Anfang der 60er Jahre allein aufgemacht, um am deutschen Wirtschaftswunder teilzuhaben. Auch sie wollten nur vorübergehend in dem fremden Land bleiben, dessen Sprache sie nicht beherrschten und dessen Sitten und Gewohnheiten sie nicht kannten. Doch daraus sind viele Jahrzehnte geworden: Ihre Enkel leben heute bereits in dritter Generation in Deutschland.

Eine Idee entsteht

Wie ist die Idee zu dem P-Seminar entstanden? Astrid Schemann-Paunkovic, die Leiterin des P-Seminars, die selbst mit einem "Gastarbeiter-Kind" verheiratet ist, wie sie sagt, verfolgt das Thema schon seit längerer Zeit in den Medien.

"Ich habe zum Teil den Eindruck, dass die Geschichte der Gastarbeiter in München bis heute nicht wirklich einen richtigen Platz gefunden hat"

Astrid Schemann-Paunkovic, Lehrerin am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München.

Fürs Abi als Reporter unterwegs: die AutorInnen des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums München.

Sie wollte ihren SchülerInnen, die zum großen Teil aus binationalen Familien stammen, die Möglichkeit geben, Geschichtsunterricht hautnah zu erleben und mit Zeitzeugen zu sprechen. Mit dem Projekt konnten ihre SchülerInnen zudem erste Erfahrungen im Radiojournalismus sammeln. BR-Journalistin Geli Schmaus hat die Konzeption und die technische Umsetzung der Beiträge als Mediencoach begleitet: vom Einsprechen der Texte bis zu Aufnahme und Schnitt.

Herausgekommen sind Audio-Porträts, die den akustischen Stadtplan von "München Hören" um vier spannende biographische Geschichten ergänzen, die ihren Ausgang alle auf Gleis 11 des Münchener Hauptbahnhofs nehmen.

Das "München Hören"-Team

  • P-Seminar-Schule: Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München (Leitfach: Geschichte)
  • Radio-Projekt: "München Hören" - ein akustischer Stadtplan für München
  • ProjektschülerInnen: Leon Ohanwe, Petar Zoric, Taiba Ali, Katarina Maric, Dominik Knaus, Franziska Wohlfart, Philipp Schäkel, Philipp Braun und Alexander Vahid Roodsari
  • P-Seminar-Leiterin: Astrid Schemann-Paunkovic, Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München
  • Online-Umsetzung: Ulrike Ecker, Bayerischer Rundfunk, Bildungsprojekte
  • BR-Mediencoach & Projektleitung: Geli Schmaus, Journalistin und Moderatorin, Bayerischer Rundfunk

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