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Energetisches Sanieren 10.000-Häuser-Programm für Bayern

Energieeffizienz bleibt ein Thema, egal ob bei Hausneubau oder Sanierung. Doch Dämmung, neue Fenster und moderne Heizanlagen gehen ins Geld. Deswegen hat die Staatsregierung nun neue Investitionsanreize beschlossen.

Von: Karsten Böhne, Rüdiger Hennl

Stand: 23.06.2015

Hausbau und Dämmung | Bild: picture-alliance/dpa

Viele Häuser sind schlecht gedämmt und haben eine veraltete Heizungsanlage. Um das zu ändern, hat die bayerische Staatsregierung heute das lange angekündigte 10.000-Häuser-Energieprogramm verabschiedet. Es soll Bürger unterstützen, die bei sich zu Hause in innovative Lösungen für die Erzeugung, die Speicherung und das intelligente Management von Energie investieren. Das Programm bezieht sich auf Ein- und Zweifamilienhäuser, der Fokus liegt auf der Altbausanierung, aber es gibt auch Anreize für den Neubau.

"Die Energiewende ist ohne eine Wärmewende nicht denkbar. 40 Prozent der Energie werden im Gebäudebereich eingesetzt. Wir fördern daher innovative Heizungen und Speicher. Bayern macht damit einen weiteren Schritt zu mehr Klimaschutz."

Ilse Aigner, Bayerische Energieministerin

Wer neu baut oder ein bereits bestehendes Gebäude saniert, soll dafür ab September 2015 Geld vom Freistaat bekommen. In den kommenden drei Jahren sollen dafür insgesamt 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Dabei gliedert sich die Förderung in zwei Teile.

Der Technik-Bonus

Zwischen 1.000 und 9.000 Euro bekommt, wer in innovative Heiz-Speicher-Kombinationen investiert. Das sind zum Beispiel Eigenstromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung und Speicher oder Langzeitwärmespeicher mit Solarthermieanlage. Insgesamt gibt es 30 Fördermöglichkeiten.

Der Energie-Effizienz-Bonus

Wer darüber hinaus den Energiebedarf seines Hauses weiter verringert - zum Beispiel mit Dämmung - bekommt den sogenannten Energie-Effizienz-Bonus. Dieser liegt zwischen 3.000 und 9.000 Euro.

"Wir haben nur ein Prozent der Gebäude, die pro Jahr saniert werden, und da wollen wir eine Verdoppelung erreichen."

Ilse Aigner, Bayerische Energieministerin

Die Förderung aus den beiden Programm-Teilen kann sich im Einzelfall auch addieren. Somit ist eine Gesamtförderung von bis zu 18.000 Euro möglich.

Grüne bezeichnen Programm als Nebelkerze

Für die bayerischen Grünen ist das Förderprogramm eine energiepolitische Nebelkerze. Statt ein Spezialprogramm aufzulegen, solle die Regierung ihre Verweigerungshaltung gegen notwendige energiepolitische Maßnahmen aufgeben. Dazu gehörten die Windenergie und das Thema Stromtrassen.

"Wenn Sie 10.000 Häuser über drei Jahre sanieren, dann sanieren Sie 0,2 Prozent des bayerischen Gebäudestandes innerhalb von drei Jahren. Das heißt, Sie brauchen 1.500 Jahre, um alles saniert zu haben."

Eike Hallitzky, Vorsitzender der bayerischen Grünen.

Hoffnung auf Bundesmittel

90 Millionen Euro Förderung über drei Jahre: Aus Sicht von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ist das ausreichend. Ihr Gedanke: Wenn mehr Leute im Freistaat energetisch sanieren, dann lotst das auch zusätzliches Fördergeld vom Bund hierher. Das neue Programm soll im September starten.


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