Antibiotika-Einsatz Politik will gegensteuern
Das Risiko zunehmender Immunität gegen Antibiotika ist alarmierend. Jährlich sterben Tausende wegen multiresistenter Keime. Die Politik hat das Thema lange unterschätzt. Aber jetzt soll der Bundestag reagieren.
Weniger Antibiotika in Human- und Tiermedizin. Und: bessere Strategien, um das Risiko von Antibiotika-Resistenzen zu verringern. Um diese Punkte geht es Union und SPD in ihrem Antrag. Die Bundesregierung soll aufgefordert werden, ihr Engagement in diesen Bereichen zu verstärken. Konkret sprechen sich die Koalitionsparteien unter anderem für eine bessere Kontrolle davon aus, wie viele und welche Antibiotika Menschen und Tiere bekommen.
Auch sollen Ärzte vermehrt sensibilisiert werden. Auf europäischer Ebene, so eine zusätzliche Koalitionsforderung, solle sich die Bundesrepublik weiter für eine Verringerung des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermedizin stark machen.
Biologische Landwirtschaft als Hilfsmittel
Die Grünen stellt der Antrag nur bedingt zufrieden: Ihnen geht es um mehr Engagement in der Forschung und artgerechte Tierhaltung. Dadurch seien Tiere im Schnitt gesünder, der Einsatz von Antibiotika lasse sich vermeiden und das Risiko von Resistenzen sinke automatisch.
Von einer Antibiotikaresistenz ist die Rede, wenn bislang wirksame Medikamente nicht mehr oder nur noch begrenzt gegen bakterielle Infektionen helfen. Bei Menschen wie bei Tieren gelten ein zu hoher oder ein unsachgemäßer Verbrauch als Ursache.
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huggle, Freitag, 30.September 2016, 06:56 Uhr
1. bedacht werden statt selbst zu denken
Traurig, daß wir neuerdings für alles ein Gesetz brauchen, weil der gesunde Menschenverstand so gut wie ausgestorben ist. Wir verkommen immer mehr zum Vorschriften- und Regelungsstaat wie weiland die DDR. Früher haben die Menschen bei uns noch selber gedacht und nicht denken lassen, denn Vordenker, das sollten wir ja zu Genüge wissen, haben ihre gefährlichen Seiten.