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Vor dem APEC-Gipfel in Lima Kampf um den Pazifikraum

Chinas Staatspräsident Xi Jinping wird kommen, Russlands starker Mann Wladimir Putin ebenfalls, und für US-Präsident Barack Obama ist es der letzte große Auftritt auf internationaler Bühne: Beim Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschafts-gemeinschaft (APEC) am Wochenende in Lima geht es um nicht weniger als die Frage, wer künftig das Sagen hat in einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der Welt.

Von: Jörg Paas

Stand: 16.11.2016

Illustration zum Thema APEC | Bild: colourbox.com/ BR

In den 21 APEC-Mitgliedstaaten lebt knapp die Hälfte der Weltbevölkerung. Die Organisation wurde 1989 gegründet. Ihr Ziel ist der Aufbau einer gemeinsamen Freihandelszone bis zum Jahr 2020. Bisher ist die APEC bei diesem Vorhaben allerdings kaum über unverbindliche Erklärungen hinausgekommen. Von einem gemeinsamen Markt oder einer gemeinsamen Handelspolitik – wie in der Europäische Union, die einst Vorbild war – ist man noch erheblich weiter entfernt.

Rolle der USA als beherrschendes Thema

Barack Obama hat noch einmal einen großen Auftritt

Künftig könnte sich das Rad sogar eher wieder zurückdrehen. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat im Wahlkampf alle Bündnisse und Institutionen, die freien Handel und eine liberale Weltordnung stützen, in Frage gestellt. Auch wenn Trump beim APEC-Gipfel in Lima noch nicht selbst mit dabei ist, werden die Spekulationen über seine künftige Außen- und Wirtschaftspolitik in der peruanischen Hauptstadt ein beherrschendes Thema sein.

China steht bereit, um die Lücke zu füllen

Die Ambitionen von Chinas Präsiden Xi Jinping stoßen auf Ablehnung

Sollten die USA künftig tatsächlich mehr auf Abschottung und Protektionismus setzen, stünde China bereit, um in die sich öffnende Handelslücke zu springen. Der anhaltende Aufstieg Chinas heizt allerdings Befürchtungen in Indien, Japan, Vietnam und anderen Ländern der Region an.

Die Philippinen wechseln die Seite

Dazwischen stehen Länder wie die Philippinen, deren Präsident Rodrigo Duterte sich kürzlich trotz eines anhaltenden Inselstreits im Südchinesischen Meer überraschend mit Peking versöhnte und dafür das traditionelle Bündnis mit den USA in Frage stellte. Duterte mag sich von der Anpassung an China wirtschaftliche Vorteile erhoffen – und zugleich wohl auch Unterstützung durch ein Regime, das keine lästigen Fragen nach Menschen- und Bürgerrechten stellt.

Hintergrund - Was ist die APEC

Die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) repräsentiert 40 Prozent der Weltbevölkerung und 57 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.

Der 1989 gegründeten Gruppe gehören 21 Länder und Regionen an. Ihre Staats- und Regierungschefs treffen sich einmal im Jahr zu den Asien-Pazifik-Gipfeln. Die Gemeinschaft wickelt 48 Prozent des Welthandels ab.

Die Apec-Mitglieder sind USA, China, Japan, Russland, Südkorea, Kanada, Mexiko, Chile, Peru, Neuseeland, Australien, Papua-Neuguinea, Taiwan, Hongkong, Brunei, Indonesien, Malaysia, Singapur, Philippinen, Thailand, Vietnam.

Innerhalb der Gemeinschaft wird um die Bildung von Freihandelszonen gerungen. Die USA streben eine Transpazifische Partnerschaft (TPP) mit elf Staaten ohne China an, während China mit 15 Partnern ohne die USA eine Regionale Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) schließen möchte. Peking schlägt jetzt vor, beide Konzepte in einer übergreifenden Freihandelszone Asien-Pazifik (FTAAP) zusammenzuführen, und hat die Apec dafür gewonnen, einen "Fahrplan" dazu zu entwickeln. (Quelle: dpa)

Die Themen der Sendung

Asienexperte Prof. Heribert Dieter

Welche Machtverschiebungen zeichnen sich in Südostasien ab? Rücken die Länder dort näher an China heran? Oder gelingt es Amerika, seine Rolle als traditionelle Ordnungsmacht im Pazifik zu verteidigen? Und welche Bedeutung hat das für uns?

Um all diese Fragen geht es im „Dossier Politik“. Studiogast ist der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Heribert Dieter von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

Redaktion: Julio Segador
Moderation: Jörg Paas


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winfried, Donnerstag, 17.November 2016, 15:52 Uhr

1. In Wirklichkeit geht es um Inteessen !!!

Im asiatisch-pazifischen Raum stehen sich die USA und die VR China auf "Augenhöhe" gegenüber. Und die bestimmen "wohin die Reise geht".
Dabei ist die VR China eine aufstrebende und die USA eine den Zenit überschrittene Nation. ... Und China ist nicht abhängig von den USA !!!
Die USA und deren Vasallen, auch hier in Europa, ärgern mindestens zwei sog. ... Handelshemmnisse ..., die da sind:
- der Wechselkurs der chin. Landeswährung wird allein von der VR bestimmt, notfalls geregelt;
- ausl. Firmen in China erhalten immer < 50% Geschäftsanteile, d.h. der chin. Geschäftspartner, privat oder offiziell, behält "das Sagen".
Dennoch wird die Berichterstattung bzgl. asiatisch-pazifischem Raum den USA-Anteil überbewerten. Schon aus ideologischer Gewohnheit.